Der Ärger um den bis jetzt vom SV Azubi genutzten Sportplatz an der Teichstraße hat auch die Leipziger CDU auf neue Gedanken gebracht. Wer sich erinnert: Die CDU-Fraktion hatte vehement um die Sicherung eines Schulstandortes an der Fockestraße gekämpft und damit den dort befindlichen Wagenplatz Focke 80 infrage gestellt.
Aber normalerweise brauchen doch Schulen auch Sportplätze. Warum verschiebt man also das Ganze nicht einfach ans Ende der Fockestraße, da, wo sie auf die Selneckerstraße trifft? Da wuchert zwar das Grün. Bis zum Damm, auf dem hier die B 2 durchs Auengelände brettert, ist alles zugewachsen. Aber das müsse ja so nicht bleiben, findet die CDU-Fraktion. Die Selneckerstraße ließe sich an diesem Ende prima aufwerten und eine Schule würde hier richtig stehen – nämlich gleich neben dem Sportplatz, der von der Teichstraße bis zur Selneckerstraße reicht.
„Leipzig braucht weitere neue Schulstandorte, und dies möglichst auf stadteigenen Grundstücken. Dies gilt insbesondere auch für den Leipziger Süden“, betont die CDU-Fraktion deshalb in ihrem Antrag. „Das städtische Grundstück zwischen Fockestraße, westlichem Ende der Selneckerstraße und B 2 ist eine solche als Schulstandort entwicklungsfähige Fläche, die derzeit vorwiegend mit Sträuchern und Büschen bewachsen ist. Durch eine dem Standort angepasste Bauweise (Ausrichtung nach Osten) kann dabei den Anforderungen des Lärmschutzes (B 2) Rechnung getragen werden.“
Vielleicht wird es aber ohne Lärmschutzwand zur B 2 nicht gehen. Die Bewohner um die Mühlholzgasse etwas weiter südlich in Connewitz hatten vor einigen Jahren sehr deutliche Forderungen nach mehr Lärmschutz geäußert. An der Fockestraße sorgen ausgerechnet die „Sträucher und Büsche“ dafür, dass ein relativer Lärmschutz gegen den Lärm der Bundesstraße gegeben ist.
Räumlich läge die Schule nicht ganz so schlecht wie weiter nordwärts an der Fockestraße, denn von hier sind es keine 500 Meter bis zur LVB-Haltestelle am Connewitzer Kreuz. Und dass der Sportplatz gleich daneben läge, wäre ideal, findet die CDU-Fraktion.
„Der Sportplatz an der Teichstraße wird vom jetzigen Betreiber aufgegeben. Dies ermöglicht für diesen neuen Schulstandort ausreichend dimensionierte Sportflächen in Form von Sportplatz und Sporthalle, natürlich bei Mitnutzung durch den Breitensport“, erklärt sie ihr Ansinnen. „Der Handlungsdruck zur Schaffung weiterer Schulkapazitäten ist enorm. Wir erwarten daher eine zügige Beauftragung der Planung und der nachfolgenden baulichen Realisierung.“
Zumindest hätte man es hier mit städtischem Grund und Boden zu tun, anders als am Bayerischen Bahnhof, wo das Liegenschaftsamt einfach keinen Zugriff auf längst verplante Bauflächen bekommt.
Und so formuliert die CDU-Fraktion ihren Beschlussvorschlag so: „Die Stadtverwaltung wird beauftragt, auf dem Südteil des städtischen Flurstücks 512/4, Gemarkung Connewitz (westliches Ende Selneckerstraße/Ecke Fockestraße), einen Schulstandort zu entwickeln und die entsprechende Planung zu beauftragen. Die Schulart wird nach den Bedarfen der Schulnetzplanung und den Platzverhältnissen bestimmt. Durch geeignete Bauweise wird der Lärmschutz zur B 2 gewährleistet. In die Planung ist der angrenzende Sportplatz Teichstraße einzubeziehen, wobei die Nutzbarkeit für den Breitensport sicherzustellen ist. Die vorhandene Sporthalle Teichstraße wird saniert. Dabei wird auch geprüft, ob eine denkmalgerechte Erweiterung der Sporthallenfläche möglich ist.“
Und da Leipzigs Schulen aus allen Nähten platzen, sollte hier praktisch sofort mit den Planungen begonnen werden, meint die antragstellende Fraktion: „Der Planungsbeschluss für diesen Schulstandort wird bis Ende I. Quartal 2017 dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt und entsprechend in die Haushaltsplanung aufgenommen.“
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