Irgendwie ist immer irgendetwas anderes wichtiger. Dabei hatte Oberbürgermeister Burkhard Jung ja seine Zusage aus dem Juni 2015 eingehalten: Im September 2015 wollte er eine Vorlage einbringen zum Bau eines Fahrstuhls im Fußgängertunnel, der die Promenaden Hauptbahnhof mit der Verteilerebene zur Innenstadt verbindet. Auch das mit dem Geld schien geklärt.

Womit dann ein zwei Jahre währendes Gezerre um die fehlende Barrierefreiheit im Fußgängertunnel ein Ende zu nehmen schien. Zuvor hatte man noch diskutiert, ob eine schiefe Ebene besser gewesen wäre als ein Lift, um den Höhenunterschied von 1,52 Metern zu überbrücken. Aber die Ebene scheint schon allein aufgrund dieses Höhenunterschieds einfach zu lang geworden zu sein (30 Meter hätte man hier einfach nicht untergekriegt), so dass man sich dann doch lieber auf den Einbau eines Lifts verständigte.

Der würde zwischen 153.000 und 154.000 Euro kosten. Logisch, dass die Stadt Leipzig dazu die beiden Projektbeteiligten beim Bau der Verteilerebene, die die Nikolaistraße einerseits mit den Promenaden Hauptbahnhof, anderseits der S-Bahn-Station Hauptbahnhof verbindet, anfragen wollte, ob sie sich an der Finanzierung des Liftes beteiligen würden.

Von der Deutschen Bahn kam schon frühzeitig die Absage. In der Vorlage der Verwaltung vom September 2015 heißt es dazu: „Durch die Deutsche Bahn Station & Service AG  wurde eine Finanzbeteiligung mit Schreiben vom 17.06.2014 abgelehnt.“

Seitens der Betreibergesellschaft der Promenaden Hauptbahnhof wurde hingegen eine Finanzierungsbeteiligung zugesagt.

Eigentlich sollten schon 2015 die ersten 60.000 Euro bereitgestellt werden, den Rest der Summe sollte das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) in Höhe von 93.000 Euro beisteuern.

Aber irgendwie taucht die Summe nicht auf.

Der Stadtrat der Linken, Siegfried Schlegel, hat sie nun im Entwurf zum Doppelhaushalt 2017/2018 gesucht. Und nicht gefunden. Und so reiht er sich mit einem Änderungsantrag in die Latte der Änderungsanträge ein, die derzeit aus allen Fraktionen kommen, um den Entwurf für den Doppelhaushalt mit einigen zum Teil schon lange diskutierten Projekten zu untersetzen.

Der Beschlussvorschlag von Siegfried Schlegel: „Zur Herstellung der durch den Stadtrat beschlossenen Barrierefreiheit im Fußgängertunnel unter dem Hauptbahnhofsvorplatz werden für 2015 60.000 Euro Eigenmittel eingestellt. Es wird die Kofinanzierung mit der DEGES Berlin, der Deutschen Bahn und ECE neben Fördermitteln organisiert.“

Da hat er dann wohl seinen Vorschlag zum alten Doppelhaushalt 2015/2016 noch einmal rausgeholt. Aber vielleicht kommt die Sache jetzt endlich zur Umsetzung.

Die Begründung zur Vorlage vom September 2015.

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