Im Rahmen des neuen Bebauungsplanes „Musikviertel Süd“ ging es weniger um den B-Plan an sich, als vielmehr um die Frage: Schandfleck oder Denkmal „Gästehaus am Park“. Die CDU hatte dies infrage gestellt und wollte erreichen, dass der Denkmalschutz nicht in den neuen Bauplan einfließt. Es folgte eine kleine Geschichtsstunde und eine Klärung, wer hier wann etwas nicht gemacht hatte.
2012 hätte das Gelände frei bebaut werden können. Der Abriss des Gebäudes war möglich, doch der Eigentümer sah offenbar keine wirtschaftliche Perspektive in Abriss und Neubau eines Hotels an eben dieser Stelle. 2013 war die Chance des Abrisses vorbei, die Denkmalschutzbehörde des Landes hatte das Gästehaus am Park zum Denkmal erklärt.
Im Rahmen der Debatte wurde eines klar – der Stadt selbst sind die Hände gebunden – den Denkmalschutz kann auch sie nicht im neuen Bebauungsplan umgehen, auch ein Weglassen der Festsetzungen würde den aktuellen und zukünftige Eigentümer des Gebäudes an die Pflichten binden, die so ein Denkmal zum Beispiel vom Abriss freistellt oder bei Sanierungen die Optik des Baus nicht verändert werden darf.
Baudezernentin Dorothee Dubrau machte nach einer längeren Diskussion rings um Franz Joseph Strauß und Erich Honecker, ihren Treffen im DDR-Betonbau und der Frage, wie hässlich der Bau nun letztlich sei, den Schlusspunkt. Während ihres Studiums seien noch Gründerzeithäuser grundsätzlich für abrisswürdig befunden worden, so würden sich die Zeiten ändern. In 20 Jahren würde man sicher auch so manchen DDR-Bau anders sehen.
Das Denkmalrecht gilt und Punkt – zur Bekräftigung verlas Dubrau nochmals die BegrĂĽndung der Denkmalschutzbehörde. So hätten in diesem Haus auch weitere Staatsgäste während der Leipziger Messen Besuche absolviert, mutmaĂźlich sei auch der einstige Kredit zwischen StrauĂź und der DDR-FĂĽhrung hier verhandelt worden. Interessanterweise gibt es nun auch zwei Interessenten fĂĽr eine Entwicklung des Gebäudes.
Der Stadtrat stimmte ohne die CDU-Fraktion dem neuen Bebauungsplan zu, der CDU-Antrag wurde zurückgewiesen. Das „Gästehaus am Park“ wird wohl bald saniert statt abgerissen.
1 Beschreibung des Sachverhaltes
2 Ăśbersichtskarte
3 Ăśbersichtsplan
4 Auszug Flächennutzungsplan
5 BegrĂĽndung zum Bebauungsplan
Es gibt 2 Kommentare
Wäre das aber nicht besser als eine Ruine?
Na dann haben wir wohl bald wieder ein neues Hotel in Leipzig. Ich freu mich schon!