Seit letzter Nacht arbeiten sie sich allmählich rein in die örtlichen Gegebenheiten, nehmen die ersten Flüchtlinge auf, weisen Betten zu, versuchen den Bedarf zu ermitteln. Die Johanniter Unfall Hilfe hat übergangsweise im Rahmen der Katastrophenhilfe den Betrieb der Ernst Grube Halle an der Jahnallee und die Betreuung der Flüchtlinge übernommen. Wie lange, weiß noch niemand, ein dauerhafter Betreiber ist damit also noch nicht vorhanden. Bis Montag wollen die Mitarbeiter des Hilfsdienstes feststellen, was sie neben den eigenen Möglichkeiten noch benötigen, um die akute Lage für die Ankommenden erträglich zu gestalten.
Heute bitten sie erst einmal die Leipziger um Zurückhaltung vor Ort, da es die Arbeit unnötig erschwert. Die rund 30 ehrenamtlichen Johanniter-Helfer zeigen sich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Leipziger Bevölkerung, so die Johanniter in einer Mitteilung am heutigen Samtag. „Schon am Freitag Abend standen die ersten Freiwilligen vor der Halle, um ihre Hilfe anzubieten“, so Peter Goldstein, der den Not-Einsatz vor Ort leitet. In wenigen Tagen kann dieser vorbei sein, wenn ein dauerhafter Betreiber gefunden ist.
Wer helfen möchte, sendet eine Mail an den Flüchtlingsrat
Da sich bereits viele, ja zu viele Leipziger vor der Halle einfanden, um spontan zu helfen, bitten die Johanniter, sich per Mail oder telefonisch an den Flüchtlingsrat Leipzig e.V. zu wenden. Dieser übernimmt in enger Abstimmung mit den Johannitern die Koordination und die Registrierung von Angeboten zur Hilfe an und in der Ernst-Grube-Halle. Auch, weil noch unklar ist, wie lange die Johanniter im Einsatz sein werden, bleibt der Flüchtlingsrat erste Kontaktstelle.
In der Mitteilung heißt es: „Spontane Helfer, die unaufgefordert direkt zur Halle kommen, sowie Schaulustige erschweren die Arbeit der Hilfsdienste.“ Dennoch sei die erste Nacht „ … angesichts der Umstände ruhig“ verlaufen, berichtet Abschnittsleiter Peter Goldstein.
Keine Sachspenden vor Ort abgeben
Für Außenstehende paradox und dennoch logistisch logisch zeigt sich derzeit die Lage bei den Sachspenden. Diese können derzeit weder verteilt noch gelagert werden. „Daher bitten die Johanniter dringend, von unangekündigten Anlieferungen abzusehen. Wer bereits am Wochenende kurzfristig Kleidung spenden möchte, wird gebeten, die roten Johanniter-Kleidercontainer im Stadtgebiet zu nutzen“, so der Hilfsdienst.
Neue Informationen bis Montag
Bis Montag wird man nun den Bedarf ermitteln und über die Medien und die eigene Seite bekanntgeben. Hier also die wichtigsten Anlaufstellen: E-Mail an den Flüchtlingsrat an fr(at)fluechtlingsrat-lpz.org unter www.fluechtlingsrat-lpz.org, Informationen im Netz (neben den Medien) ab Montag unter www.johanniter.de/leipzig
Wer mit 5 Euro eine finanzielle Unterstützung leisten möchte, kann eine SMS mit dem Text „JUH“ an die Nummer 81190 senden. Jede SMS kostet 5 Euro (zzgl. normale SMS-Gebühr) und wird bequem mit der Telefonrechnung abrechnet. Für Geldspenden wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Dieses lautet Kontonummer 433 1102, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, Stichwort: Flüchtlinge Leipzig
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