Wenn noch keine Freisitze an der "KarLi" stünden, dann müsste man wohl welche hinstellen. Damit man gute Sicht auf die nun beginnenden Baumaßnahmen hat, denn jetzt geht es ins Finale. Die härtesten sechs Wochen im Umbau der Straße beginnen. Und zwar pünktlich mit den Sommerferien. Schwitzen müssen die Bauarbeiter, die in zwei Schichten arbeiten müssen. Denn am 23. August müssen sie mit dieser Herkules-Aufgabe fertig sein.
Es ist nicht die einzige Großbaustelle der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), die in diesem Sommer die Stadt in Atem hält und ganze Serien von Umleitungen erzwingt. Sechs Stück listet Ronald Juhrs, der Technische Geschäftsführer der LVB, auf. Und er betont: “Wir liegen bei allen Baustellen im Plan.”
Dass sich alles in den Sommerferien ballt, ist Absicht. “Denn dann geht das Fahrgastaufkommen um 30 Prozent zurück”, so Juhrs. “Nur in dieser Zeit haben wir überhaupt die Chance, solche Vollsperrungen zu machen.”
Und deshalb wurde auch die entscheidende Bauphase der Karl-Liebknecht-Straße / Peterssteinweg in die Sommerferien gelegt.
Auch wenn an der “KarLi” schon anderthalb Jahre gebaut wird, ist erst ein Drittel der Gleise montiert, betont Juhrs. In den sechs Wochen vom 11. Juli bis zum 23. August muss nun unter Hochdruck der komplette Rest der Gleisanlagen gebaut werden. Das betrifft die kompletten Gleise im nördlichen Peterssteinweg, das noch fehlende Gleis im südlichen Peterssteinweg. Und die Weichen, die jetzt noch an der Münzgasse, an der Hohen Straße und der Körnerstraße eingebaut sind, müssen ausgebaut werden. Denn auch dort werden sofort zwei neue Gleise montiert, so dass am 23. August die komplette Gleistrasse vom Martin-Luther-Ring bis zum Südplatz wieder zweigleisig befahren werden kann.
Zumindest für die Nutzer der Straßenbahn geht damit das Provisorium der Baustelle mit Schuljahresbeginn so langsam zu Ende.
Im gleichen Zug werden die beiden neuen, behindertengerechten Haltestellen Hohe Straße und Münzgasse gebaut, so dass hier künftig barrierefrei ein- und ausgestiegen werden kann. Kleine Einschränkung: Die Haltestelle “Münzgasse” wird ab 24. August noch nicht genutzt werden können, weil bis Oktober, November im Bereich zwischen Münzgasse und Windmühlenstraße noch der ganze Straßenausbau fällig ist. Die Straßenbahnen können zwar ab 24. August schon wieder zweigleisig fahren – die Endarbeiten an dem 760 Meter langen Straßenstück aber werden noch ein paar Wochen in Anspruch nehmen.
Und während der sechs Haupt-Bauwochen in den Ferien wird es etwas lauter als sonst. Dafür wirbt Ronald Juhs bei den Anwohnern schon einmal um Verständnis.
Wegen der kurzen zur Verfügung stehenden Bauzeit wird in der Regel Montag bis Samstag von 6 bis 22 Uhr gearbeitet. Es kann zu Lärmbelastungen kommen, betonen die LVB. Gegebenenfalls kann auch nachts von 22 bis 6 Uhr gearbeitet werden, wenn ein Zeitverzug droht. Der 23. August ist Pflicht. Wenn erst einmal wieder die Schule begonnen hat, wäre das Umleitungssystem im Leipziger Süden völlig überlastet. Lärmintensive Arbeiten sowie Arbeiten an Sonntagen sind generell in dieser Zeit nicht geplant, aber nicht auszuschließen, betonen die LVB.
Die Umleitungen in den Sommerferien
Der Bereich zwischen Wilhelm-Leuschner-Platz bis zum Südplatz für den Straßenbahnverkehr muss in den Somerferien komplett für den Verkehr gesperrt werden. Vom 11. Juli bis zum 23. August können deswegen die Straßenbahnlinien 10 und 11 nicht durch die “KarLi” fahren. Dafür ist ein Schienenersatzverkehr (SEV) im Einsatz. Händler und Gastronomen sind jedoch wie gewohnt erreichbar. Der “KarLi”-Infopunkt ist im Zeitraum 13. Juli bis 21. August mittwochs von 15.00-17.00 Uhr geöffnet.
Linie 10 – im Süden nur als Schienenersatzverkehr
Die Straßenbahn Linie 10 fährt vom 11. Juli bis 23. August nur bis zur Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Platz. An der Ersatzhaltestelle am Fahrbahnrand erfolgt
der Umstieg in die Ersatzbusse (SEV 10). Solche Zustiegshaltestellen gibt es auch in der Goethestraße und am Augustusplatz (Georgiring, Höhe Oper) am Fahrbahnrand.
Die SEV-Busse fahren über die Harkortstraße, Floßplatz, Dufourstraße, August-Bebel-Straße, Kurt-Eisner-Straße und weiter auf dem normalen Linienweg. Dabei werden die Ersatzhaltestellen Neues Rathaus (nur Richtung Wilhelm-Leuschner-Platz), Floßplatz, Schenkendorfstraße und August-Bebel-, Kurt-Eisner-Straße bedient. Die Haltestellen Münzgasse, Hohe Straße und Südplatz können nicht bedient werden. Der SEV 10 fährt ab der Haltestelle Hauptbahnhof in der Goethestraße (gegenüber der Haltestelle der Buslinie 89) über den Augustusplatz bis zum Triftweg und wieder zurück. Zwischen Kurt-Eisner-Straße und der Haltestelle Triftweg fährt der Bus quasi auf der regulären Tour der Linie 10. Fahrgäste nach Lößnig steigen bitte an der Haltestelle Triftweg vom SEV 10 in die Straßenbahnlinie 16.
Linie 11 fährt wieder durch die Arthur-Hoffmann-Straße bis Connewitz
Die Straßenbahnlinie 11 wird vom 11. Juli bis zum 23. August ab Augustusplatz über den Roßplatz über den Bayerischen Bahnhof, Arthur-Hoffmann-Straße und Richard-Lehmann-Straße umgeleitet. Dabei werden alle Haltestellen an der Umleitungsstrecke bedient. Ausnahme: Der südliche Streckenabschnitt von S-Bahnhof Connewitz bis nach Markkleeberg: Hier fährt auch für die Linie 11 ein Schienenersatzverkehr, denn am Straßenbahnhof Dölitz werden in dieser Zeit alle Gleise neu gebaut und die neue, barrierefreie Haltestelle wird dort gebaut.
Die Haltestellen Dölitz, Straßenbahnhof und Am Eichwinkel können nicht bedient werden. Dafür wird vom SEV 11 eine Ersatzhaltestelle Bornaische Straße, Am Eichwinkel bedient.
Ab 24. August fahren die Straßenbahnlinien 10 und 11 in der “KarLi” wieder zweigleisig sowie ihren üblichen Linienverlauf.
Umleitungen für Kfz-Verkehr
Für den Autoverkehr ist vom 11. Juli bis zum 27. August die stadtauswärtige Richtung der “KarLi” komplett vom Ring bis einschließlich Körnerstraße gesperrt.
Stadteinwärts kann zwischen Shakespearestraße und Paul-Gruner-Straße sowie zwischen Schletterstraße bis Härtelstraße frei gefahren werden. Für den Radverkehr gilt weiterhin die ausgeschilderte Umleitung.
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