Im Februar hat die Leipziger Ratsversammlung zwar die Sanierung der Flüchtlingsunterkunft Torgauer Straße 290 für rund 5,8 Millionen Euro beschlossen. Aber schon damals hagelte es heftige Kritik. Nicht nur, weil die Stadt eigentlich schon längst beschlossen hatte, die Großunterkunft aufzulösen. Tatsächlich sollten die Gebäude für das Geld sogar nur ohne großen Aufwand hergerichtet werden. Dabei soll es jetzt nicht bleiben.

Das Sozialdezernat hat jetzt gemeinsam mit dem Planungsdezernat einen Änderungsantrag zum Beschluss vom Februar vorgelegt, mit dem die Bausumme deutlich aufgestockt werden und deutlich mehr Geld in eine dauerhafte Nutzung der Gebäude investiert werden soll. Denn die prognostizierten Flüchtlingszahlen für Sachsen bedeuten auch für Leipzig deutlich mehr Asylbewerber und vor allem längerfristig verfügbare intakte Unterbringung.

Die Torgauer Straße 290 wird der Stadt viel länger erhalten bleiben, als noch vor zwei Jahren gedacht.

“Bisheriges Ziel der Sanierung der Gebäude waren im Wesentlichen die Beseitigung der Sicherheitsmängel und die Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse auf einem Mindeststandard. Die Sanierung wurde auf die für die schnellstmögliche Nutzung der Unterkunft erforderlichen Maßnahmen beschränkt. Die Wohngebäude sollen nunmehr für eine dauerhafte Nutzung für die Stadt Leipzig saniert werden, daher sind an den Gebäuden zusätzliche  Maßnahmen durchzuführen”, heißt es nun in der Vorlage der beiden Dezernate. “Der bauhygienische und energetische Standard wird erhöht. Die Wohnblöcke erhalten eine Fassadendämmung nach EnEV 2014 sowie eine Abdichtung und teilweise Dämmung der Kellerwände. Die Fenster werden mit höheren Anforderungen erneuert. Die Dächer waren bisher nicht Bestandteil des Baubeschlusses. Auf Grund der nunmehr festgestellten Schäden ist eine Instandsetzung erforderlich.”

Dazu kommt: “Die äußere Hülle des Mehrzweckgebäudes wird komplett saniert. Die Freianlagen werden mit Sport- und Spielgeräten ausgestattet.”

Und um das so umsetzen zu können, wird die Investitionssumme um 1.950.630 Euro (sprich: 1,9 Millionen Euro) für die zusätzlichen Maßnahmen erhöht und beträgt nun insgesamt  7.736.430 Euro (7,7 Millionen Euro).

482 Personen können in den beiden Gebäuden untergebracht werden, wenn sie fertig saniert sind. Aber auch zwölf Büros für die Sozialarbeiter sollen Platz finden.

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Es gibt 2 Kommentare

Nun ja, vielleicht haben die Verantwortlichen bis dorthin
Verstand bekommen und eine ordentliche Immobilienstrategie entwickelt.

Und in 10 Jahren (wenn es denn so lang dauern mag), wird der gesamte Gebäudekomplex an einen Investor (bevorzugt aus Süd-West) verramscht.
Die Zeit läuft.

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