Die CDU macht Druck, die Linke macht Druck, der Vergabeausschuss hat einen Brief an den OBM geschrieben. Jetzt mobilisieren auch die beiden Schönefelder Bürgervereine ihre Kräfte, um gemeinsam für den Bau einer Verbindungsbrücke zwischen den beiden künftigen Gebäudeteilen des Schönnefelder Gymnasiums zu streiten. Ein Veto der Denkmalschutzbehörde verhindert bislang die Baugenehmigung für das 3,8 Millionen-Euro-Projekt.
Manchmal gehen ja der Bürgervereine Schönefeld e.V. und Wir für Schönefeld e.V. eigene Wege, verfolgen unterschiedliche Projekte im Stadtteil – auch mit unterschiedlichen Ambitionen. Aber da sind sie sich einig: Sinn macht der Umbau der beiden ehemaligen Schönefelder Schulen an der Gorkistraße nur, wenn auch eine direkte Verbindung zwischen den beiden Gebäuden besteht und keine komplizierte ebenerdige Lösung gefunden werden muss.
Dafür war in den vom Stadtrat abgesegneten Plänen zum Umbau der alten Schulgebäude der Bau einer Brücke gedacht, die im zweiten Geschoss über den Friedhofsweg hinweg führt. 3,8 Millionen Euro von den 16,5 Millionen Euro waren dafür vorgesehen. 2014 gab die Landesdirektion grünes Licht für die Umbaupläne – aber sparte den Brückenteil aus. Wegen der Bedenken der Denkmalschutzbehörde, die damit vor allem die Sicht auf die Schönefelder Friedhofskapelle versperrt sah.
Aber irgendwie scheinen die Denkmalschützer die Menschen, die das nun am meisten angeht, gar nicht gefragt zu haben: die Schönefelder, eigentlich ein ganz pragmatisches Völkchen, das sehr wohl abwägt über den Nutzen einer Brücke (die irdische Komplikationen vermindert) und die freie Sicht auf eine Friedhofskapelle von einer Straße aus, auf der der Verkehr brummt und selten mal jemand unterwegs ist, um die hübsche Perspektive auf die Friedhofskapelle zu genießen. Die im Sommer sowieso nie zu genießen war, weil das Blattwerk der Bäume am Weg sie fast völlig verdeckte.
Und was nun, fragten sich die beiden Schönefelder Vereine?
Sie wollen jetzt wirklich ihre Schönefelder fragen. Nicht gerade, ob sie für oder gegen Brücke sind. Aber zumindest, ob sie bereit sind, mit ihrer Unterschrift für den Bau der Brücke zu stimmen. Dafür haben sie eine Unterschriftenliste entwickelt, die jetzt in Schönefelder Läden und Verkaufseinrichtungen ausliegt. Die Sammlung ist gerade gestartet. Deswegen werden die Listen auch noch nicht zur nächsten Ratsversammlung am 25. Februar vorliegen. Aber wenn viele Schönefelder mitmachen, könnte der OBM zur Ratsversammlung am 18. März einen Blätterstapel mit Unterschriften überreicht bekommen.
Der Text darauf beschreibt das Wesentliche, worum es geht: “Das neue Gymnasium Schönefeld an der Gorkistraße benötigt eine Verbindung der beiden Schulgebäude (ehem. 122. POS + ehem. 22. POS). Eine Glasbrücke über dem Friedhofseingang ist ein modernes und innovatives Konzept. Die Schüler können den Übergang problemlos und wetterunabhängig nutzen, sowie der Friedhofsbetrieb wird nicht gestört. Wir sind für die Brücken-Lösung als Verbindung der beiden Schulgebäude des neuen Gymnasium Schönefeld!”
Eine gute Gelegenheit also für die Schönefelder, auch als Ortsteil Flagge zu zeigen.
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