Die große Überraschung gab es ja bekanntlich 2014, als sich herausstellte, dass der alte Kasten des Anker hinter diversen Blenden und Abdeckungen deutlich maroder war, als die Bauwerkprüfer zuvor festgestellt hatten. Insbesondere das stilgebende Vorderhaus entpuppte sich als eine Art lose Konstruktion, die ein leichter Wind demnächst wohl umgepustet hätte. Die Sanierung des Kulturzentrums wird teurer.

Im Juli 2012 beim Baubeschluss für das Haus in der Renftstraße und ein Jahr später bei der Änderung des Baubeschlusses im Juni 2013 – Stadtteilzentrum Anker gingen Leipzigs Planer für  Abbruch und Neuaufbau des Gebäudeteils in der Wolffstraße 2, Abbruch und Neuaufbau des Küchenriegel die Umnutzung des Saalgebäudes zur Versammlungsstätte und die Sicherung des Vorderhauses in der Renftstraße noch von 3,4 Millionen Euro Kosten für die Maßnahme aus.

Aber nach dem notwendig gewordenen Abriss und der nötigen Rekonstruktion des Vorderhauses schlagen jetzt noch einmal 1.873.780 Euro zu Buche, so dass die Gesamtmaßnahme nun 5.203.780 Euro beträgt. Um das Bauprojekt noch 2015 weiterbauen zu können, muss das Geld auch noch 2015 bereitgestellt werden. Die beiden verantwortlichen Dezernate (Bau und Kultur) schlagen deshalb vor, eine außerplanmäßige Auszahlung in Höhe von 1,6 Millionen Euro zu tätigen, mit der Geld eingesetzt wird, das eigentlich 2016 für die Dieskaustraße vorgesehen war. Und die verbleibende Summe von 273.780 Euro soll dann im Rahmen der Haushaltsplanung 2017 entsprechend berücksichtigt werden, also im nächsten Doppelhaushalt.

1.487.755 Euro in der Baumaßnahme Anker werden gefördert, der Kostenanteil der Stadt liegt also bei 3.716.025 Euro.

Vorsichtshalber wird in der Beschlussvorlage noch formuliert: “Der Beschluss gilt unter dem Vorbehalt der Bestätigung der Fördermittel durch den Fördermittelgeber bzw. vorbehaltlich der Zustimmung zum vorzeitigen förderunschädlichen Baubeginn sowie der Beschlussfassung zu den Haushaltsplänen in den jeweiligen Haushaltsjahren.”

Gleichzeitig soll mitbeschlossen werden, dass das Kulturzentrum nach dem Umbau keine Stellplatzablöse zahlen muss: “Auf dem Grundstück des Stadtteilzentrums Anker besteht keine Möglichkeit zur Anordnung von PKW-Stellplätzen. Es erfolgt eine Befreiung von der Stellplatzablösesatzung.”

Und ein neuer Pachtvertrag soll abgeschlossen werden, wenn alles fertig ist. “Nach Abschluss der Baumaßnahmen ist zwischen der Stadt Leipzig und dem Stadtteilzentrum Anker e.V. ein Überlassungsvertrag für die Wolffstraße 2, 4 und die Renftstraße 1 für einen Zeitraum von 15 Jahren vorgesehen. Der Überlassungsvertrag wird Gegenstand einer gesonderten Beschlussvorlage.”

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