Wann, wenn nicht jetzt, findet die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat, und beantragt, ein altes, schon fast vergessenes Brückenprojekt mit aufzunehmen in den Doppelhaushalt 2015/2016: die Landsberger Brücke, die im Verlauf der Landsberger Straße zwischen Gohlis-Nord und Wiederitzsch die Gleise der Deutschen Bahn überspannt. Seit 2008 ist sie für den Kfz-Verkehr gesperrt. Und der Neubau wurde zuletzt erst von 2012 auf - frühestens - 2015 verschoben.

Doch im Doppelhaushalt kommt das Projekt nicht vor. Was ja wohl bedeutet, dass auch die bisherige Ansage der Stadtverwaltung, eventuell ab 2015/2016 könnte hier gebaut werden, wieder einmal aufhebt und den Neubau mindestens in den nächsten Doppelhaushalt 2017/2018 verschiebt.

Aber wenn jetzt durch den Haushaltsüberschuss von 31 Millionen Euro im Jahr 2014 Spielräume existieren, dann könnte man auch dieses Projekt anpacken, findet die SPD-Fraktion und beantragt im Haushaltsplan für 2016 immerhin 2,353 Millionen Euro für die Baumaßnahme Landsberger Brücke.

“Die Landsberger Brücke in Wiederitzsch, die im Zuge der Landsberger Straße die Eisenbahngleise des Güterrings und der S-Bahn überspannt, ist aufgrund ihres Bauzustandes seit November 2008 für Kraftfahrzeuge gesperrt und kann nur noch von Fußgängern und Radfahrern benutzt werden”, begründet die Fraktion ihren Antrag. “Fahrzeuge, die schwerer als drei Tonnen sind, dürfen bereits seit 30. November 2006 die Brücke nicht mehr benutzen. Bis zur Fertigstellung der S1 Anfang 2007 war das Straßenbauamt, das zum Freistaat gehört, für die Landsberger Brücke zuständig. Seitdem liegt die Zuständigkeit bei der Stadt Leipzig, die diese Brücke unsaniert übernehmen musste.”

Auch so entstehen teure Handlungszwänge, die diesmal die Stadt Leipzig zu tragen hat, auch wenn es – insbesondere vom ADFC schon den Vorschlag gab, diese Brücke gar nicht erst wieder aufwändig für den Kfz-Verkehr herzurichten, sondern stattdessen eine wesentlich preiswertere Radfahrer- und Fußgängerbrücke draus zu machen.

“Das über 100 Jahre alte Bauwerk ist aufgrund seines Alters schadhaft und erneuerungsbedürftig”, stellt die SPD-Fraktion fest. “Die Brücke soll daher durch einen Neubau ersetzt werden. Dies ist laut Eisenbahnkreuzungsrecht nur im Einvernehmen mit der Deutschen Bahn AG möglich.”

Aber ein Hinderungsgrund ist das nicht, so die Fraktion: “Die Baumaßnahme in Höhe von 2,353 Millionen Euro ist derzeit für das Haushaltsjahr 2017 vorgesehen und soll mit diesem Antrag um ein Jahr vorgezogen werden.”

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