Die LVB-Haltestelle am Diakonissenkrankenhaus in der Georg-Schwarz-Straße wird im kommenden Jahr behindertengerecht umgebaut. Für Patienten und Besucher der Einrichtung wie für die Anwohner bedeutet die Umgestaltung der stark frequentierten Haltestelle eine bedeutende Verbesserung, teilt das Dezernat Stadtplanung und Bau mit. Und erstmals beteiligt sich auch ein Privater am Umbau.

Aus Sicht der Stadt ist es ein weiterer wichtiger Schritt bei der begonnenen Aufwertung des Areals. Die Umgestaltung wird anteilig finanziert von den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) GmbH, der Stadt Leipzig und drei privaten Trägern ? der Leipziger Stadtbau AG, dem Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig e.V. und der Evangelischen Diakonissenkrankenhaus Leipzig gGmbH. Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau, Ronald Juhrs, LVB-Geschäftsführer für Technik und Betrieb, Patrik Fahrenkamp, Geschäftsführer der Leipziger Stadtbau AG, Dr. Michael Kühne und Christoph Möllering, die Verantwortlichen von Diakonissenhaus und Diakonissenkrankenhaus, haben eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet.

“Mit dem Abschluss der Vereinbarung zur Finanzierung des barrierefreien Umbaus der Haltestelle Diakonissenkrankenhaus gehen zwei private Unternehmen, die LVB und die Stadt einen neuen und besonderen Weg zur Realisierung eines barrierefreien Haltestellenneubaus”, betonte Dorothee Dubrau. “Dies ist ein Erfolg der gemeinsamen Bemühungen um die Entwicklung der Georg-Schwarz-Straße, die 2009 im Integrierten Stadtentwicklungskonzept als Schwerpunktraum der Stadterneuerung definiert worden ist. Mit der 2012 von der Leipziger Stadtbau AG als Hauptinvestor begonnenen Wiederbelebung des Brunnenviertels gegenüber dem Diakonissenkrankenhaus setzt die Neugestaltung der Haltestelle ein deutliches Zeichen, dass die Entwicklung auf gutem Wege ist.”

Patrik Fahrenkamp kommentierte: “Das Bauvorhaben Brunnenviertel ist ein wichtiger Baustein für die positive Entwicklung der Georg-Schwarz-Straße. Rund 1.200 neue Mieter werden nach der Sanierung das Viertel neu beleben. Dies erfordert dringend neben der Anpassung des Umfeldes, auch die Aufwertung des vorhandenen infrastrukturellen Zustandes. Eine barrierefreie Haltestelle ist für eine sichere Nutzung des ÖPNV nicht nur für Senioren, sondern auch für Schulkinder, Kinderwagen und jüngere Menschen mit Handicap sehr wichtig. Aber auch die Einsehbarkeit der Straßensituation, die Querung der Fahrbahn und die Regelung des vermehrten PKW-Aufkommens sind wichtige Punkte, die für eine Wiederbelebung der Magistrale und zu einer deutlichen Verbesserung der Aufenthaltsqualität entlang der Georg-Schwarz-Straße führen werden”.

Die 61 überwiegend denkmalgeschützten Mehrfamilienhäuser des Brunnenviertels sollen bis 2016 zu einem lebendigen innerstädtischen Quartier entwickelt werden, das mit Gemeinschaftsgärten auf Nachbarschaft setzt.” Die denkmalschutzgerechte und ökologische Sanierung der Karrees 2 und 4 ist bereits abgeschlossen, im Karree 3 laufen die Arbeiten. Bis Ende 2016 sollen alle der geplanten 480 Wohnungen bezugsfertig sein.

Für das Diakonissenkrankenhaus erklärte Dr. Michael Kühne: “Der behindertengerechte Umbau der Haltestelle vor unserer Tür liegt uns sehr am Herzen. Er geschieht zudem auch im Interesse der Apotheke, der Arztpraxen, der Pflege- und der anderen Einrichtungen auf unserem Gelände. Jährlich kommen und gehen über unsere Schwelle eine Million Menschen, von denen ein Drittel die Straßenbahn benutzt. Rund 110.000 Aus- und Einsteigende sind Menschen mit Behinderung, sehr alte Menschen und Mütter oder Väter mit Kleinkindern. Darüber hinaus ist der behindertengerechte Umbau ein wichtiger Beitrag zur Aufwertung des Wohnumfeldes an der Georg-Schwarz-Straße.”

Das Diakonissenkrankenhaus trägt zu dieser Aufwertung unter anderem durch die Öffnung seines Geländes, vor allem des Parks, für die Einwohnerschaft bei. So veranstaltet es Gesundheitsforen, Gottesdienste und Kunstausstellungen. Im Rahmen des im September realisierten Projektes “Kunst im Park” schufen Künstler aus Deutschland, Polen, Ekuador und Japan Skulpturen, die nun auf Dauer im Park bzw. im Krankenhaus ausgestellt sind.

LVB-Geschäftsführer Ronald Juhrs hob hervor: “Mit der Haltestelle Diakonissenhaus wird eine der wichtigsten Haltestellen der Linie 7 im westlichen Einzugsgebiet nutzbar für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Die Neugestaltung setzt auch wichtige Impulse für die Stadtteilentwicklung. Insofern ist es wichtig, dass sich neben der öffentlichen Förderung durch Stadt und Land auch private Finanzierungsmöglichkeiten eröffnen. Ein ausdrückliches Dankeschön an die beteiligten Partner, denn ohne diese Unterstützung wäre eine Einordnung dieses Haltestellenumbaus zeitnah nicht möglich gewesen.”

Haltestellen werden normalerweise im Zusammenhang mit Gleiserneuerungen umgestaltet. Im Falle der Haltestelle Diakonissenhaus wäre dies erst in etwa zehn Jahren zu erwarten gewesen. Aus der Perspektive der Gebietsentwicklung und wegen der besonderen Bedeutung der Barrierefreiheit für die Kunden und Besucher des Diakonissenkrankenhauses sowie für die Bewohner des sich angrenzend rasch entwickelnden Wohnquartiers haben sich Stadt, Anlieger und Verkehrsbetriebe jedoch entschieden, den vor Ort lange geforderten Ausbau vorzuziehen und die Finanzierung gemeinsam zu tragen.

An den Gesamtkosten von insgesamt 1,5 Millionen Euro beteiligt sich die Leipziger Stadtbau AG mit 75.000 Euro, Diakonissenhaus und Diakonissenkrankenhauses übernehmen gemeinsam 25.000 Euro und die Stadt Leipzig zahlt 200.000 Euro. Die LVB haben zudem Fördermittel beim Land Sachsen beantragt. Der Fördermittelgeber bestätigte bereits den förderunschädlichen Maßnahmebeginn. Auch das Baurecht liegt inzwischen vor. Gebaut wird von Juni bis August 2015.

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