Das größte Leipziger Brückenbauvorhaben der letzten drei Jahre ist nun auch endlich abgeschlossen. Am Mittwoch, 3. Dezember, hat Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau die Bornaische Brücke für den Verkehr wieder freigegeben. Das Bauwerk im Zuge der Bornaischen Straße mit 45 Metern Spannweite führt den Straßenbahn- und den Individualverkehr über die S- und Fernbahngleise der Deutschen Bahn.

“Jetzt steht eine wichtige Nord-Süd-Verbindung wieder zur Verfügung”, betonte die Bürgermeisterin bei der Freigabe. “Die neue Brücke entspricht allen Anforderungen, die ein Bauwerk an dieser exponierten, verkehrsreichen Stelle zu erfüllen hat. Die Bornaische Straße ist jetzt wieder eine leistungsfähige Verbindung zwischen dem Leipziger Stadtzentrum und Markkleeberg sowie zwischen den Stadtteilen Connewitz und Lößnig / Dölitz.”

Die alte Bornaische Brücke, die 1980 teilweise erneuert worden war, musste durch einen Neubau ersetzt werden. Der Zustand der Stahlkonstruktion machte dies unumgänglich. Das Vorhaben umfasste außer dem eigentlichen Brückenneubau auch Straßen- und Gleisbau in der Bornaischen Straße zwischen Prinz-Eugen- und Lichtensteinstraße.
Ab Januar 2012 wurde zunächst der westliche Brückenteil als Hilfsbrücke für den eingleisigen Straßenbahnverkehr in beiden Richtungen sowie für den Rad- und Fußgängerverkehr eingerichtet. Dann wurde der östliche Teil abgerissen und durch den ersten Teil des Neubaus ersetzt. Ab Ende April 2013 war dieser soweit fertiggestellt, dass die Straßenbahn sowie Radler und Fußgänger nun ihn benutzten konnten. Anschließend wurde der westliche Teil der alten Brücke abgerissen und durch den zweiten Teil des Neubaus ersetzt. Am 19. Juli 2014 konnten beide Brückenteile miteinander verbunden werden. Anschließend waren vor allem Leitungen zu verlegen sowie die Straße und die Gleise zu bauen. Seit dem 24. November 2014 schließlich kann die Straßenbahn wieder zweigleisig über die Brücke fahren. Nach der heutigen Verkehrsfreigabe werden in der Lichtensteinstraße noch die Baustelleneinrichtung zurückgebaut und anschließend Straßenbauarbeiten zu Ende geführt.

Gegenüber der ursprünglichen Planung ergab sich ein Bauverzug von rund fünf Monaten. Ursachen waren vor allem der Baugrund, der schwieriger war, als das die Voruntersuchungen erwarten ließen, und der strenge Winter 2012 / 2013, der zu längeren witterungsbedingten Baupausen zwang.

Die Kosten des Projektes belaufen sich insgesamt auf 9,8 Millionen Euro, das sind 1,6 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Der Bund und der Freistaat Sachsen beteiligen sich mit Fördermitteln in Höhe von 4,7 Millionen Euro. Für Planung, Bauoberleitung und Bauüberwachung zeichneten die ICL Ingenieur Consult Dr.-Ing. A. Kolbmüller Leipzig GmbH und PTB IB f. Planung, Technologie und BÜ Magdeburg GmbH verantwortlich. Der Brücken- und Straßenbau wurde von der ARGE Dr. Waldenburger Bausanierungen Spezialbetrieb für Betonsanierung GmbH und Wolff und Müller Tief- und Spezialbau GmbH & Co. KG aus Haselbach ausgeführt. Der Bau der Straßenbahngleise der LVB oblag der Strabag Rail GmbH aus Schkeuditz.

Insgesamt wurden in der Brücke etwa 3.000 Tonnen bewehrter Beton verbaut und im Rahmen der Gesamtmaßnahme 6.400 m² Straßenfläche grundhaft erneuert.

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