Die Johannisgasse 26 ist raus aus der Planung für eine Unterbringung von Asylbewerbern in Leipzig. Dabei war eben das geplante, zentral gelegene Bürogebäude bereits eine gewisse "Notkarte" der Stadt gewesen, als sie Anfang November den Standort bekanntgab. Bis Jahresende 2014 sollten bereits 200 Asylbewerber einziehen, für 5 Jahre wollte die Stadt hier die Miete bezahlen. Daraus wird nun nichts, heißt es heute aus der Stadtverwaltung.

Das zuletzt durch die Universität Leipzig, Fakultät für Mathematik und Informatik, genutzte Gebäude sollte durch den Eigentümer umgestaltet werden. Was am 1. November noch hoffnungsfroh aus der OBM-Runde gemeldet wurde, stellte sich bei näherer Betrachtung zunehmend als schwierig heraus. Auf Nachfrage teilte Stadtsprecherin Menge-Buk mit, dass bereits erste Detailabsprachen mit dem Vermieter zeigten, dass mehr herzurichten sei, als anfangs angenommen. Die Zeitachse verschob sich also bereits nach hinten.

Zudem habe es keine Außenflächen um das Gebäude gegeben, was auch die Bewegungsfreiheit der Asylbewerber in der näheren Umgebung eingeschränkt hätte.

Offiziell heißt es dazu seitens der Stadtverwaltung: “Im Zuge der Verhandlungen mit dem Eigentümer konnte über wesentliche Fragen zu den konkreten Nutzungsbedingungen keine Einigung erzielt werden, obwohl alle notwendigen Rahmenbedingungen durch die Stadt von Beginn der Verhandlungen an eindeutig formuliert worden waren.”

Entscheidender dürfte jedoch gewesen sein, dass sich die akute Situation bis Jahresende offenbar nicht mehr so dramatisch darstellt. So habe nach einer ersten Auskunft aus der Kommunikationsabteilung der Stadt das Land Sachsen die Zuweisungszahlen in die Messestadt bis Ende 2014 leicht abgesenkt. Es werden also nicht ganz 1.400 Flüchtlinge nach Leipzig kommen, eine genauere, neue Zahl war noch nicht zu erfahren.

Doch ausgestanden ist die Objektsuche trotz der neuen Notunterkunft in der Zschortauer Straße mit Blick auf 2015 noch nicht. “Infolge des weiterhin bestehenden Bedarfes an Unterbringungskapazitäten wird die Suche nach anderen geeigneten Objekten fortgesetzt”, so die Stadt Leipzig in ihrer Mitteilung vom 27. November.

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