Eine wichtige Weiche für die Zukunft von Clara-Zetkin-Park und Johannapark ist gestellt. Bei der sogenannten Parkwerkstatt in der Anna-Magdalena-Bach-Grundschule haben insgesamt 50 Bürger, Vereinsvertreter, Gastronomen, Verwaltungsmitarbeiter und Stadträte am Samstag, 21. Juni, Lösungsansätze für die Themen Wegesystem, Nutzungs- und Aufenthaltsbereiche, Ordnung und Sauberkeit sowie Sachsenbrücke und spontane Veranstaltungen erarbeitet.
Kern des Entwicklungskonzepts soll eine gezieltere Kommunikation der bestehenden Regeln sein.
In der gemeinsamen Diskussion und in den Arbeitsgruppen der Parkwerkstatt wurde deutlich, dass zusätzliche Regelungen wie eine spezielle Parkordnung nicht notwendig sind, stellt nun auch das Umweltdezernat der Stadt fest.
Vielmehr sollen die für Parkanlagen geltenden Regeln der Polizeiverordnung in den Parks für die Besucher zugänglich gemacht werden. Zudem müsse auch weiter auf eine gemeinsame Präsenz von Polizei und Stadtordnungsdienst gesetzt werden. Angeregt wurden ein direkter Ansprechpartner vor Ort und eine Verstärkung der Kräfte zur Vermeidung von Ordnungswidrigkeiten.
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Wichtig war den Werkstattteilnehmern, die Wertschätzung des Parks bei den Besuchern zu stärken – die Leipziger sollen beide Parkanlagen als “ihre” begreifen. Dafür sollte eine Image-Kampagne gestartet werden. Unter dem Titel “Mein Park” existiert bereits eine erste private Initiative. Verschiedene Akteure, Vereine und Initiativen erklärten ihre Bereitschaft, hier künftig zusammenzuarbeiten. Ein nächstes Zusammentreffen dafür soll nun vereinbart werden.
Beide Parks sollen für Fußgänger und Radfahrer besser erreichbar werden. Insbesondere für Kinder und ältere Besucher sind sichere Querungsmöglichkeiten mit Mittelinseln und Zebrastreifen, insbesondere in der Karl-Tauchnitz- und Ferdinand-Lassalle-Straße, notwendig. Geprüft werden müsse zudem, ob eine bessere Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel erreicht werden kann. Auch werden zusätzliche, sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder gefordert. Entlastung könnte die Schaffung von Radfahrstreifen in der Karl-Tauchnitz-Straße und die Einrichtung einer Fahrradstraße in der Ferdinand-Lassalle-Straße schaffen. Statt einer Separierung der Wege plädierten die Werkstattteilnehmer für eine wahrnehmbare Lenkung des Radverkehrs. Ein Vorbild könnten kleine Bodenwellen wie am Spielplatz im Johannapark sein, die zum langsamen Fahren in Konfliktbereichen animieren. Für die von Skatern, Radfahrern und Fußgängern gemeinsam genutzten Bereiche wie die Anton-Bruckner-Allee wurde vorgeschlagen, sogenannte Fairness-Zonen einzurichten. Am Donaukanal in Wien wurden mit diesen Zonen, die auf rücksichtsvolles Miteinander setzen, gute Erfahrungen gemacht.
Für das Thema Entsorgung und Müll empfahl die Runde Standortüberprüfungen für Abfallbehälter und angepasste Abfallkonzepte für Veranstaltungen. Eine besondere Problematik stellt das Grillen mit Einweggrills dar, da diese die Grasnarbe schädigen. Durch Vermietgrills und Hinweise auf rasenschonende Ständergrills sollen die Einweggrills in Zukunft in den Parks überflüssig gemacht werden.
Die Diskussionen zum Parkentwicklungskonzept gehen weiter. In vertiefenden kleineren Runden sollen spezielle Fragen geklärt werden. Im Herbst sollen im Rahmen eines Bürgerforums die Ergebnisse der Diskussionen und der vertiefenden Fachgespräche vorgestellt werden. Danach wird das konkretisierte Entwicklungskonzept dem neu konstituierten Stadtrat zur Abstimmung gestellt.
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