Seit zwei Jahren geistert das Wort vom Masterplan durch die Stadt. Ein Masterplan fürs Naturkundemuseum soll es richten. Alle reden drüber, kaum einer hat ihn gesehen. Entsprechend hilflos sind alle Diskussionen über den künftigen Standort des Naturkundemuseums. Eigentlich deutliches Zeichen dafür, dass die Standortsuche völlig neu beginnen sollte, findet die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Krefft.

Im Mai 2013 hatte die Verwaltung – nach mehrjähriger Diskussion – einen ersten Entwurf des 150-seitigen Masterplans vorgelegt, der die inhaltliche Ausrichtung des Naturkundemuseums und mögliche Standorte untersucht hat. Oder haben will. Manches an dem Papier wirkte bei näherer Betrachtung durchaus diskutabel.

Zuletzt waren in der Diskussion als mögliche Standorte das jetzige Gebäude des Naturkundemuseums in der Lortzingstraße und der ehemalige und seit längerer Zeit ungenutzte Bowlingtreff am Leuschnerplatz. Für deren Eignung werden derzeit tiefergehende Gutachten, die auch die Folgekosten im Blick haben, angefertigt. Beide Standorte sind in der öffentlichen Diskussion jedoch strittig. Im Bowlingtreff sind es die raumklimatischen Bedingungen und im alten Standort die marode Gebäudeinfrastruktur.

Inzwischen gibt es im Zentrum größere Bauvorhaben, die entweder schon begonnen wurden oder sich noch in Planung befinden. Dazu gehören die Bauvorhaben Hainspitze, auf Flächen östlich des Hauptbahnhofes (Wintergartenareal) und an der Burgplatzpassage/Petersbogen.

Ein Prozess, in den sich ein vernünftig geplanter Museumsbau sehr wohl einordnen könnte, findet die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Katharina Krefft: “Hier sollte man offen für neue Alternativen für einen neuen Standort sein. Zumal der Investor des Bauvorhabens an der Ostseite des Hauptbahnhofes die Bereitschaft signalisiert hat, für solch eine Option aufgeschlossen und durchaus interessiert zu sein. Wir haben Bürgermeister Faber bereits dahingehend den Vorschlag unterbreitet, im weiteren Prozess der Revitalisierung einer unserer traditionsreichsten Kultureinrichtungen die Prüfung innerstädtischer Flächen und Bauten entsprechend zu erweitern und diese Alternativen mit in den Blick zu nehmen.”

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