Noch bis zum 14. März läuft die zirka 14-tägige Flutung der Auwaldfläche im Elster-Pleiße-Auwald, teilt das Amt für Umweltschutz mit. Ausgelöst wurde sie am 28. Februar durch das Schließen des Oberen Paußnitzsiels zum Elsterflutbett und einem Verbindungsgraben in der Paußnitz. Dadurch wird die Paußnitz zurück gestaut und flutet über mehrere miteinander verbundene Grabensenken (ehemalige Altarme) einen Auwaldbereich.
Die Flutung ist beendet, wenn in einer Woche das Obere Paußnitzsiel wieder geöffnet wird.
Eine Flutung mit Geschichte
1993 startete das Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig ein Pilotprojekt zur zeitweise gezielten Flutung im südlichen Leipziger Auwald. Die dafür vorgesehene, knapp fünf Hektar große Fläche befindet sich im Naturschutzgebiet (NSG) “Elster- und Pleißeauwald”. Das Langzeitprojekt dient der Erprobung von aktuellen Wiedervernässungen in Auenbereichen. Untersucht werden Veränderungen von Flora und Fauna, welche mittel- und langfristig infolge dieser regelmäßigen Flutung auftreten.In der Rückschau auf das langjährige Flutungsgeschehen könne eine positive Bilanz gezogen werden, meint das Amt. Neben dem großflächigen Rückgang des zu starken und für Auenverhältnisse untypischen Spitzahornwuchses werden durch diese regelmäßigen Flutungen zunehmend auwaldtypische Gehölze wie die Feldulme gefördert. Langfristig könnte sich die Flutungsfläche tendenziell sogar zu einem wasserschwertlilien- und erlenreichen Typ des Auwaldes entwickeln, der heute sehr selten ist. Es zeichne sich darüber hinaus eine Spezialisierung der Fauna ab, die sich in der zunehmenden Einwanderung typischer feuchtigkeitsliebender Tiere, wie verschiedene Schnecken- und Käferarten, widerspiegelt.
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Das Pilotprojekt soll zum Ausgangspunkt für das geplante erweiterte Wiedervernässungsprojekt “Dynamische Aue” werden. Es soll das bisherige Flutungsgeschehen optimieren, das heißt, hin zu einem auentypischen, dynamischen Verlauf. Denn eine auentypische Flutung ist das Projekt nicht wirklich. Auch das ganze Auenwaldgebiet im Bereich der Paußnitz (Pfarrholz, Probstei, Beipert) war bis zu den umfassenden Kanalisierungen und Verdeichungen im Leipziger Gewässersystem in den 1920er Jahren regelmäßiges Überschwemmungsgebiet. Ein Zustand, der auf künstliche Weise nur in rudimentärem Maß wieder hergestellt werden kann.
Bis zum Beginn dieses Erweiterungsprojektes werde die Paußnitzflutung wie bisher fortgeführt, betont das Amt für Umweltschutz. Das Langzeitprojekt unterstütze die Ziele der Rio-Konferenz von 1992 zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt (Biodiversität). Seit 2010 ist die Stadt Leipzig Mitglied im Bündnis “Kommunen für biologische Vielfalt”. Das Langzeitprojekt leiste dazu einen wichtigen Beitrag.
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