Auf den 23. Januar wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative "LSG Etzoldtsche Sandgrube" nicht warten und dann vielleicht eine unangenehme Überraschung erleben. Seit letzter Woche sammeln sie nicht nur Unterschriften gegen die im Freundschaftspark skizzierte Straßenbahntrasse mit der Variantennummer B6 in Probstheida. Am 5. Dezember schickten sie auch eine Petition ins Rathaus.
Der Titel sagt schon, dass es um mehr geht als nur ein Stück Park: “Petition für den unberührten Erhalt des Landschaftsschutzgebietes Etzoldtsche Sandgrube / Freundschaftspark / KGV ‘Denkmalsblick'”. Die Trassenvariante B6 war eine der neun Varianten, die die Stadtplaner im Oktober zum Bürgerforum vorstellten und die am 16. November in einer Bürgerwerkstatt auf ihre Sinnfälligkeit abgeklopft wurden. Langfristig geht es darum, eine Straßenbahntrasse von der Prager Straße (Linien 15 und/oder 2) zum Herzklinikum frei zu halten, falls das Fahrgastaufkommen zum Klinikum einmal die Stärke erreicht, die eine Investition in eine Straßenbahntrasse erlaubt.
Das ist derzeit nicht der Fall. Aber da die Klinikgesellschaft weiter bauen will und die Parkplatzsituation jetzt schon aus allen Fugen gerät, soll zumindest die Möglichkeit im neuen Flächennutzungsplan verankert sein, später eine Gleistrasse zu bauen.Von der Prager Straße blieben nach der Abstimmung noch zwei Varianten in den drei Arbeitsgruppen der Bürgerwerkstatt im Rennen: die B4 über Franzosenallee und Feldstraße. Und – mit relativ knappem Ergebnis – die von Anwohnern vorgeschlagene B 6, die zwar die Straßenbahn aus dem Wohngebiet heraushält (was seine eigenen Probleme mit sich brächte), dafür aber ein wichtiges Stück Naherholung zerschneidet.
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Gleich nach der Haltestelle Südfriedhof würde die Trasse hinter dem Johann-Jacob-Weber-Platz und dem Stadion des ATV 1845 nach Osten einbiegen, unterhalb des Hügels der Gedenkstätte Etzoldtsche Sandgrube entlang fahren, die Augustinerstraße queren und dann – quer durch die Kleingartenanlage “Denkmalsblick” zum Herzklinikum (von dort dann weiter zur Wendeschleife am Parkkrankenhaus).
Auch in der Bürgerwerkstatt blieb die B6 nur knapp im Rennen. Und das auch nur, weil hier die Lärmbetroffenheit der Anwohner relativ gering wäre. Doch dafür würde im Südosten eine der wichtigsten Parkanlagen geopfert. “In einer Zeit, in welcher immer mehr ökologische Aspekte in den Vordergrund treten, sollten derartige brachiale Varianten, welche Einbußen an Landschaft und Natur außer Acht lassen, nicht ernsthaft in Erwägung gezogen werden”, schreibt Karsten Blech im Namen der Bürgerinitiative. “Wir stehen hier in der Verantwortung für die nächsten Generationen.”
Deswegen soll die Petition möglichst noch in der Ratsversammlung am Mittwoch, 11. Dezember, behandelt werden.
Die diskutierten Straßenbahnvarianten als PDF zum download.
Die Petition der Bürgerinitiative als PDF zum download.
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