Seit dem Frühsommer schwebt das Damoklesschwert über den freiwilligen Leistungen der Stadt Leipzig. 80 Millionen Euro fehlten da noch, um den Haushalt 2014 zur Deckung zu bringen, im Herbst waren es noch 40 Millionen. Von den Kürzungen sollten mit fast 1 Million Euro auch die Einrichtungen der Hilfe betroffen sein. Kurzzeitig waren sie vom Tisch, seit zwei Wochen sind sie wieder da. In Grünau geht es dabei ans Eingemachte.
Da stehen jetzt ein Kinder- und Jugendtreff in freier Trägerschaft vor dem Aus. SPD-Stadtrat Heiko Bär vermutet, dass hier städtische Einrichtungen gegenüber freien Trägern bevorzugt werden sollen. Die Grünauer SPD fordert deshalb den Erhalt des Kinder und Jugendtreffs (KiJu) in Grünau, der durch Einsparungen im Jugendhilfeetat der Stadt in seiner Existenz bedroht ist.
“Die Grünauer Sozialdemokraten unterstützen damit das Engagement von Kindern, Jugendlichen, Eltern, Mitarbeitern und dem freien Träger der Einrichtung nach einer Fortführung des KiJus”, betont der Stadtrat und Grünauer SPD-Chef Heiko Bär. Er beantragt deshalb im aktuellen Leipziger Haushaltsplan für 2014 die Weiterführung der Einrichtung durch Umverteilung innerhalb des Jugendhilfe-Planungsraumes Leipzig-Grünau.”Der KiJu ist durch sein abwechslungsreiches Angebot für Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenken. Die Einrichtung unterstützt in besonderer Weise die vom Jugendhilfe-Planungsverband Leipzig-Grünau entwickelten strategischen Schwerpunkte der Kinder- und Jugendarbeit in Grünau”, benennt er die wichtige Rolle des KiJu für einen nach wie vor nicht problemfreien Stadtteil. “Die hohe Akzeptanz und Annahme des Hauses unter Kindern und Jugendlichen sowie die guten Besuchszahlen sprechen für sich. Nicht zuletzt waren die Arbeit und die Angebote des KiJus entscheidend an der Entschärfung der Konfliktlage mit Kindern und Jugendlichen am Allee-Zentrum beteiligt.”
Die Grünauer SPD kritisiert insbesondere die nicht sachgerechte und zielorientierte Verteilung der Jugendhilfemittel in Grünau zwischen dem Angebot in städtischer Trägerschaft, wie dem Jugendklub “Völkerfreundschaft” und den Angeboten freier Träger, wie dem KiJu. Die endgültige Entscheidung über die Verteilung der knapper werdenden Mittel wird im Rahmen des Haushaltsplanes der Stadt Leipzig für 2014 getroffen werden, der im Dezember im Stadtrat zur Entscheidung steht.
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Der Vorschlag zur Kostendeckung, den Bär vorlegt: “Umverteilung aus dem Budget des Jugendklubs ‘Völkerfreundschaft’ in städtischer Trägerschaft, wobei der Jugendhilfeausschuss zeitnah über die daraus entstehenden Angebotseinschränkungen zu informieren ist.”
Und worum es dabei geht, fasst er in der Begründung noch einmal so zusammen: “Der KiJu in Grünau ist eines der wichtigsten, erfolgreichsten und gefragtesten Angebote für Kinder- und Jugendarbeit im Stadtteil. Der durch das Verwaltungsgerichtsurteil verlangte ‘gezielte’ Einsatz der Mittel über die Versorgungsgebiete muss auch innerhalb dieser effizient und nach den in den Planungsräumen erkannten Prioritäten erfolgen. Nach einhelliger Meinung der einschlägigen Akteure in Grünau gehören die Arbeit und die Angebote des Kinder- und Jugendtreffs zu dieser Prioritätensetzung (der Vorbeugung und Bekämpfung emotionaler Verwahrlosung) hinzu. Aber auch das Angebot des offenen Treffs wird in großem Umfang angenommen. Zuletzt waren die Aktivitäten und Angebote des KiJus auch entscheidend zur Entschärfung der Problemlage am Allee-Zentrum. Aufgrund dieses gewichtigen Beitrags des KiJus zur sozialen Infrastruktur in Grünau sind die erforderlichen Mittel zur Weiterführung aus im Sinne der Kinder- und Jugendarbeit weniger effizienten und zielgerechten Angeboten im Planungsraum zu erschließen.”
www.kiju.de.vu
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