Es sieht nur für Vorüberfahrende ganz idyllisch aus, wie die Leute da in der Tiefen Straße und der Köbisstraße in Reudnitz wohnen, wenn man die Riebeckstraße hinauffährt. Was man nicht sehen kann, ist der Lärm, dem die Bewohner dieser Häuser ausgesetzt sind. Mit ein paar Maßnahmen wäre der Lärm an der Riebeckbrücke zu mindern, finden die Grünen.
Die Riebeckstraße zwischen Brücke und Kreuzung Riebeckstraße, Breite Straße, Zweinaundorfer Straße und Täubchenweg gehört mit über 75 dB (tagsüber) und über 65 dB (nachts) zu den lautesten Straßen Leipzigs. Unter dem Lärm leiden die Anwohner der Tiefen Straße und der Köbisstraße, deren Wohnungen direkt an der Riebeckstraße liegen.
“Der Verkehrslärm an der Riebeckstraße erreicht gesundheitsgefährdende Ausmaße und ist höher als etwa auf dem Innenstadtring am Leuschnerplatz”, sagt Stephan Stach, Vertreter von Bündnis 90/die Grünen im Stadtbezirksbeirat Ost. “Es ist mir unbegreiflich, warum die Straße nicht im städtischen Lärmaktionsplan auftaucht. Die Anwohner selbst haben bereits mit einer Aktion gegen den Straßenlärm zum Autofreien Tag am 21. September ihren Ärger zum Ausdruck gebracht. Es wird Zeit, dass sich hier etwas tut.”
Die enorme Lärmbelastung wird durch das hohe Verkehrsaufkommen und den schlechten baulichen Zustand der Straße verursacht. Hier liegt noch das alte, bucklige Kopfsteinpflaster aus der Urzeit der Straße. Dass die Straße als Auffahrt zur Brücke die Häuser auf Höhe der 1. bis 2. Etage passiert, verstärkt das Problem.
Zur Verbesserung des Lärmschutzes für Anwohner und Passanten fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen daher die Verhängung eines Tempolimits von 30 km/h zwischen Brücke und Kreuzung – einem rund 250 Meter langen Abschnitt – sowie die Verengung auf eine Fahrspur durch Abmarkierung eines Fahrradstreifens – und will die dafür notwendigen Haushaltsmittel bereitstellen.
“Auf der Brücke selbst gilt ohnehin ein Tempolimit von 30 km/h und auch die Fahrbahn ist auf eine Spur verengt. Wird dieser Zustand bis zum Kreuzungsbereich verlängert, fließt der Verkehr ruhiger, wodurch die Lärmbelastung für die Anwohner sinkt. Der Fahrradstreifen zugleich erhöht die Verkehrssicherheit für die Radler und das bei einer minimalen Einschränkung für den Autoverkehr”, meint Stach.Ein Blick auf die Lärmkarte der Stadt Leipzig zeigt schon auf den ersten Blick, dass die Riebeckstraße zu den am meisten belasteten Straßen Leipzigs gehört. Hier wälzt sich der Verkehr von der Dresdner Straße zur Stötteritzer Straße in Richtung Prager Straße durch. “Die Brücke verbindet zwei sehr stark frequentierte Kreuzungen, ist ein häufiger Unfallschwerpunkt (Motorräder, LKW und PKW) und ein Umsteigehaltepunkt mehrerer Straßenbahn- und Buslinien”, betonen die Grünen in ihrem Antrag. “Das Lärmaufkommen ist die Gesamtheit aus verschiedensten Lärmerzeugern: Pkw, Busse, Straßenbahnen, häufiger Einsatz des Martinshorns durch Polizei- und Feuerwehr. Wegen des Kopfsteinpflasters und schlechtem Zustand der Fahrbahn verstärkt sich der Lärm tags und nachts zu einer Belastung außerhalb des Erträglichen, vor allem, da die Brücke die Wohnhäuser auf Höhe der 1. bzw. 2. Etage passiert. Schon mit einfach umsetzbaren Maßnahmen können schnell Verbesserungen erreicht werden.”
Maßnahmen, die nicht nur zur Lärmentlastung, sondern auch zur Verkehrssicherheit beitragen und noch 2014 umgesetzt werden sollen.
Die bestehende Tempo 30-Zone auf der Riebeckbrücke soll durchgehend bis zur Breiten Straße (Kreuzung Breite Straße / Zweinaundorfer Straße / Riebeckstraße / Täubchenweg) ausgeweitet werden.
Und die zur Zeit zweispurige Fahrbahn der Riebeckstraße bis zur Breiten Straße soll einspurig werden, was den Verkehr auf der Brücke ordnen und gleichmäßiger fließen lassen würde. Dem Radverkehr könnte eine sichere Spur zugewiesen werden. “Damit wären Fußgänger auf dem Fußweg sicherer unterwegs”, betonen die Grünen. “Auch hier würde die Maßnahme nur eine Strecke von 250 m betreffen, da die Fahrbahn auf der eigentlichen Brücke bereits aus statischen Gründen auf eine Spur verengt ist. Die gegenwärtige Öffnung einer zweiten Spur auf gerader Strecke kurz vor der Ampel animiert geradezu zum Überholen und Rasen und trägt so entscheidend zur hohen Lärmbelastung in diesem Bereich bei. Zu prüfen wäre, ob die Markierung eines Radstreifens auch auf den verbleibenden Teil der Breite Straße ausgeweitet wird, um den Anschluss an die Radverkehrsanlagen auf der Dresdner Straße herzustellen.”
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