Es hatte sich bereits im Frühjahr angedeutet. Die Stadtverwaltung hat sich nun durchgerungen ab Oktober 2013 ein Einbahnstraßensystem westlich der Könneritzstraße zu beschildern. Zukünftig werden in einigen Straßen in diesem Karree Pkw quer zur Fahrbahn geparkt, was in Summe zu einigen Parkplätzen mehr führt.

Des Weiteren werden partiell Kreuzungsbereiche abmarkiert und, wie von Anwohnern beim Bürgerwettbewerb zum Stadtverkehr vorgeschlagen, mit Fahrradbügeln versehen, so dass das Befahren der Gehwege mit Pkw deutlich erschwert wird.

Seit über fünf Jahren ist das wilde Parken in Schleußig Thema – im Stadtbezirksbeirat, in Bürgerforen, im Stadtrat. Es gab Untersuchungen, die auch Lösungsvorschläge auf den Tisch brachten. Doch nach dem “Zorn” einiger Bürger, die sich via Tageszeitung äußerten, ging die Stadtverwaltung für drei Jahre völlig in die Defensive, schränkte sogar die Kontrolle des ruhenden Verkehrs ein, denn das “Abkassieren mit Ordnungsgeldern” erregte scheinbar wieder den medialen Zorn einiger uneinsichtiger Zeitgenossen.

Aufgeschreckt wurde der Ortsteil auf der Insel und die Leipziger Politik erst wieder vor zwei Jahren, als der Parkplatzsuchverkehr auf den Fußwegen sich als permanente Gefahr gerade für kleine Kinder entpuppte. So konnte es nicht weitergehen. Stadtrat und Verwaltung bekamen drängende Briefe. Der Stadtbezirksbeirat beschloss endgültig, die Stadt ganz offiziell aufzufordern, in Schleußig wieder nach STVO zu kontrollieren.
Das ganze Jahr 2012 ging darüber hin, überhaupt gangbare Lösungen für das Parkplatzproblem in Schleußig zu suchen. Jetzt nehmen sie sie so langsam Gestalt an.

Ein Parkhaus soll die Lage entspannen, eine zusätzliche Haltestelle brachte die SPD-Fraktion ins Gespräch.

Ein erster und nachhaltiger Schritt sind natürlich Fahrradbügel, die die Zufahrt auf die Bürgersteige für die Bequemparker erschweren oder vielleicht auch verhindern.

Mathias Weber,Vorsitzender der SPD Leipzig Südwest, sagt dazu: “Der Schritt der Verwaltung ist grundsätzlich zu begrüßen. Gehwege sind ‘Schutzbereiche’ für Zufußgehende, wo Radfahrende und Pkw nichts zu suchen haben. Die jetzt ergriffenen Maßnahmen müssen jedoch weiter flankiert werden.”

Vor allem die Radfahrbedingungen in Schleußig ließen stark zu wünschen übrig. Mathias Weber dazu: “Sowohl Könneritz-, Brockhaus- sowie Holbeinstraße sind alles andere als fahrradfreundlich. Der Ausbau der Mobilitätsstationen mit Carsharing im Quartier verläuft sehr sehr schleppend. Ein Prüfauftrag der SPD Fraktion, eine zusätzliche Haltestelle mit dem Umbau der Könneritzstraße in Höhe Stieglitzstraße einzurichten, um die Erreichbarkeit des ÖPNV weiter zu verbessern, wurde von der Stadtverwaltung ohne jegliches Zahlenmaterial abgelehnt.”

Letztendlich bleibe zu hoffen, so Weber, “dass das avisierte Parkhaus in der Rochlitzstraße bald kommt und dass die nun startende Diskussion sachlich bleibt und die Verwaltung den jetzt eingeschlagenen Weg weitergeht und den Anwohnern weitere Alternativen aufzeigt.”

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