Natürlich heißt das Haus in der Jahnallee 61, an dem minütlich die Straßenbahnen vorbeirumpeln, nicht Capa-Haus. Robert Capa, dessen Bilder aus dem Vormarsch der US-Army im 2. Weltkrieg heute zu Ikonen geworden sind, hat auch jenes berühmte Foto geschossen, das den Tod des amerikanischen GIs auf dem Balkon jenes Hauses in der Jahnallee (damals noch Frankfurter Allee 39) am 18. April 1945 zeigt.
An diesem Tag befreiten die US-Amerikaner Leipzig von den Nazis. “Der letzte Tote des Krieges” hieß das Bild lange Zeit. Doch mittlerweile hat dieser Angehörige der “Indian Heads” der 2. US-Infanteriedivision einen Namen: Raymond J. Bowman aus Rochester im Staat New York, 21 Jahre alt, als ihn ein Heckenschütze erschoss und Robert Capa auf den Auslöser seiner Kamera drückte. Eine Würdigung für die amerikanischen Befreier ist an der “Runden Ecke”, seinerzeit Sitz der amerikanischen Kommandantur, angebracht.
Man hätte das Haus also durchaus auch Bowman-Haus nennen können. Aber die LS Denkmal Immobilien GmbH aus Mühldorf hat sich entschieden, dem Sanierungsobjekt einen anderen Namen zu geben und auf eine andere verschwundene Leipziger Landmarke aufmerksam zu machen: den Palmengarten, dessen eindrucksvolle Gebäude 1939 gesprengt wurden, weil man auf dem Palmengarten-Gelände eine große Gutenberg-Ausstellung veranstalten wollte. Die dann aus Kriegsgründen nie stattfand.Am 22. Oktober wäre der in Ungarn geborene Robert Capa, der 1954 bei seiner Arbeit als Kriegsreporter in Thai Bien ums Leben kam, als er auf eine Landmine trat, 100 Jahre alt geworden. Ein guter Zeitpunkt, das lange Zeit vom Abriss bedrohte Haus wieder mit Leben zu erfüllen.
Die LS Immobiliengruppe aus Mühldorf am Inn hat sich im Jahr 2012 dazu entschlossen, das Objekt von Grund auf zu sanieren. In enger Abstimmung mit den städtischen Behörden sei es oberste Prämisse der LS Immobiliengruppe, dieses Kulturdenkmal zu erhalten und neuen, zeitgemäßen Wohnraum zu schaffen. Nach einer einjährigen Vorbereitungsphase präsentiert die LS Immobiliengruppe nun ein schlüssiges und würdiges Konzept für die Sanierung des Gebäudeensembles.
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Das unter Denkmalschutz stehende herrschaftliche Wohn- und Geschäftshaus soll 41 Wohnungen und 3 Gewerbeeinheiten bekommen. Erbaut wurde es 1910. Eigentlich besteht es aus drei herrschaftlichen Wohn- und Geschäftshäusern (Jahnallee 61, Luppenstraße 28 und 26) und zählt zu den letzten unsanierten Objekten direkt am zumindest landschaftlich auch heute noch prachtvollen Palmengarten.
Alle Wohnungen werden so gestaltet, dass stuckverzierte Fassaden und Decken, imposante Raumhöhen, originalgetreue Türen und Böden der Gründerzeit wiederhergestellt bzw. erhalten bleiben, betont das Unternehmen. Hochwertige Materialien und luxuriöse Ausstattung sollen für höchste Lebensqualität und Komfort sorgen. Die Fertigstellung des Ensembles ist für Dezember 2014 geplant.
Einen ersten Eindruck, wie es aussehen soll, bekommt man hier:
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