Pünktlich zum Start in den Mai ist das Musikerviertel um eine Ampelanlage reicher geworden. An der Kreuzung Harkortstraße/Beethovenstraße bzw. Straße des 17. Juni verschwindet damit ein seit vielen Jahren bestehender städteplanerischer Missstand. Fußgängern wie auch Radfahrern wird mit der Ampel die Überquerung der vielbefahrenen Harkortstraße entschieden erleichtert.

Zuvor hatten Studierende nur zwei Möglichkeiten, um von der Mensa am Peterssteinweg in das Geisteswissenschaftliche Zentrum oder die Bibliothek Albertina zu gelangen. Entweder mussten sie lange Umwege in Kauf nehmen oder die vielbefahrene Hauptstraße – im seltenen Fall der Leere – auf eigene Faust überqueren. Auch Friederike Hempel (Studentin des Philosophischen Institutes) äußerte, dass das Passieren bisher kein gefahrloses Unterfangen war: “Ich empfand die Kreuzung als ausgesprochen gefährlich, für Fußgänger wie auch Fahrradfahrer.”

Die Verbesserung der Erreichbarkeit von Unistandorten wird auch vom Student_innenRat der Universität Leipzig begrüßt. Friedemann Goerl, Referent für Nachhaltige Mobilität des Student_innenRates, sagte dazu: “Der Vorzustand war wirklich nicht hinnehmbar. Die vierspurige Harkortstraße war an dieser Stelle eine eindeutige Barriere für die Erreichbarkeit der unterschiedlichen Universitätsstandorte. Ich freue mich, dass nun endlich die Vorschläge umgesetzt wurden, welche schon meine Vorgänger anmahnten.”Jedoch wurde leider auch bei der jetzt installierten Ampelanlage dem Primat des fossilen Kraftverkehrs entsprochen, indem die Länge der Grünphasen sehr auf die viel befahrene Harkortstraße ausgerichtet ist, kritisiert der StuRa. Die Ampelschaltung, welche die Überquerung der Hauptstraße gewährleisten soll, beträgt lediglich etwa 15 Sekunden. Danach leuchtet die Lichtzeichenanlage wieder Rot auf und es muss eine Wartezeiten von über einer Minute in Kauf genommen werden.

Friedemann Goerl meint: “Zu lange Ampelumlaufzeiten für Autos zeigen, wo immer noch die Prioritäten der Stadtplanung liegen. Kraftfahrzeuge werden bevorzugt zu Ungunsten von Verkehrsteilnehmer_innen, welche eigentlich von Natur aus gar keine Ampeln bedürften.” Und weiter: “Die Akzeptanz von Wartezeiten an Ampeln von über 45 Sekunden sinkt spürbar. Je länger Fußgänger_innen oder Radfahrer_innen warten sollen, desto häufiger wird eine Missachtung der Rotphase in Kauf genommen.”

Auch die Studentin Friederike Hempel meint dazu: “Eine längere Grünphase für Fahrradfahrer wäre wünschenswert.”

Oder eine kürzere Phase für den Kfz-Verkehr. Ein Thema fürs ganze Stadtgebiet, wo Fußgänger und Radfahrer aus Nebenstraßen oft auch dann noch Rot haben, wenn der komplette Autopulk vorüber ist.

www.stura.uni-leipzig.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar