2013 sollten die Umbauarbeiten am Kulturzentrum Anker beginnen. Der Stadtrat hat dafür 3,1 Millionen Euro bewilligt. Aber der Baubeginn wird sich verzögern. Das bestätigt jetzt auch die Stadtverwaltung. Doch die Gründe sind etwas andere als jene, die CDU-Stadtrat Wolf-Dietrich Rost am 21. Januar in die Welt posaunte.

“Umso erstaunlicher nun die Begründung der Verwaltung, es fehle Geld und daher könne mit der Sanierung frühestens 2014 begonnen werden”, war in einer Pressemitteilung zu lesen, die das eine oder andere Medium der Stadt dann auch gleich für bare Münze nahm.

“Jahrelang haben wir als Stadträte für eine Sanierung des Ankers gekämpft und endlich im letzten Jahr den Beschluss dazu gefasst und nun soll das gesamte Vorhaben erneut verzögert werden?”, fragte Rost in seiner Pressemitteilung die Stadtverwaltung. Er kritisierte dann auch gleich noch Informationspolitik und Planungsvorbereitungen der Verwaltung: “Es ist wie bei den meisten Planungen für Hochbauten in der Stadt – es wird immer teurer und niemals fristgerecht fertig, zum Leidwesen der Nutzer.”

Und dann setzte er noch einen drauf und forderte, dass am ursprünglichen Terminplan mit Baubeginn im Frühjahr 2013 festgehalten werde. “Die Fehlplanung der Verwaltung darf nicht auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen werden und erneut zu einer Verzögerung der dringend erforderlichen Sanierung führen.”

Aber ganz so einfach ist es nicht. Auf Nachfrage teilte das Baudezernat mit, dass ein Baubeginn im Herbst dieses Jahres durchaus möglich ist. Aber es ist das Kulturzentrum selbst, das um eine Verschiebung des Baubeginns gebeten hat. Der Grund ist simpel: Man will den durch die Baumaßnahme unumgänglichen Ausfall von Veranstaltungen auf ein Mindestmaß reduzieren. Deswegen ist jetzt ein Baubeginn im Frühjahr 2014 angedacht, damit die bisherige Veranstaltungsplanung des Vereins realisiert werden kann.
Und der Stadtratsbeschluss ist auch nicht ganz so simpel, wie er auf den ersten Blick aussieht: Die Mittel zur Sanierung des Ankers wurden bei 3,1 Millionen Euro gedeckelt, so dass nicht alles mit dieser Baumaßnahme zum Abschluss gebracht werden kann. Ursprüngliche Kostenschätzungen gingen zunächst von 3,7 Millionen Euro aus.

“Dadurch wurde eine Überarbeitung der Planung erforderlich”, erläutert das Planungsdezernat. “Im Zuge der weiteren Planungsarbeiten stellte sich heraus, dass bei einzelnen Positionen gegenüber der Ursprungsplanung Mehrkosten zu erwarten sind, so dass wegen des gedeckelten Budgets eine Reduzierung von Bauleistungen an anderer Stelle erforderlich ist. Die erneute Planung führte zwangsläufig zu Zeitverzögerungen und machte eine Überarbeitung des Fördermittelantrags unumgänglich mit der Folge, dass ein Baubeginn zum April 2013 nicht mehr haltbar ist. Aus der Verschiebung der Baumaßnahme resultieren keinerlei Einschränkungen im Veranstaltungsbetrieb bis zum Beginn der Baumaßnahme.”

Dass der Baubeginn verschoben werden musste, hat also auch mit der Deckelung des Budgets durch den Stadtrat zu tun. Geld ist da. Nur nicht genug, um die gesamte Baumaßnahme abzusichern.

Die geänderte Entwurfsplanung und die Terminverschiebung mit den sich ergebenden Konsequenzen soll jetzt zeitnah als Vorlage in die entsprechenden Gremien eingebracht werden, teilt das Dezernat mit. Der Fachausschuss Kultur wurde durch das Kulturamt seit Herbst 2012 regelmäßig informiert.

Und dabei hält man sich dann – welche Überraschung – an die Vorgabe des Stadtrates. Das Planungsdezernat: “Das Geld ist nach wie vor in voller Höhe vorhanden und die Kostenobergrenze von 3,1 Mio. Euro gemäß Stadtratsbeschluss wird eingehalten, die Realisierung der Maßnahmen verschiebt sich allerdings wie oben dargelegt.”

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