An der Weißenfelser Straße in Plagwitz soll eine weitere Kita entstehen. Bauen und betreiben will die Einrichtung mit 200 Plätzen der Leipzig International School e. V. (LIS). Notwendig ist dazu der Erwerb eines 6.900 Quadratmeter großen Grundstückes zwischen dem Jugendtechnikzentrum GaraGe und dem Business Innovation Center.
Bildungscampus Jahrtausendfeld. Diese Vision wurde im letzten Winter diskutiert. Von der Errichtung öffentlicher Schulen auf dem Gelände nördlich der Karl-Heine-Straße in Lindenau hat man schon länger nichts Konkretes mehr gehört. Dabei braucht Leipzig neue Schulen. Auch im wachsenden Leipziger Westen.
Dafür dürfte in naher Zukunft auf der gegenüber liegenden Seite der Heinestraße eine Bildungs- und Betreuungseinrichtung entstehen. In freier Trägerschaft.
Denn am kommenden Montag, 15. Oktober, soll der Grundstücksverkaufsausschuss des Leipziger Stadtrates nach dem Willen der Stadtverwaltung den Weg frei machen für die Veräußerung des Flurstückes 237/4 in der Gemarkung Plagwitz. Die 6.919 Quadratmeter große Fläche liegt an der Nordseite der Weißenfelser Straße.
Eingegrenzt wird das zum Verkauf vorgesehene Areal vom Jugendtechnikzentrum GaraGe und dem Business Innovation Center an der Karl-Heine-Straße. Auf der gegenüber liegenden Seite der Weißenfelser Straße befindet sich der “Industrial Loft Space Stelzenhaus”. Nach Osten hin grenzt das Grundstück beinahe an den Karl-Heine-Kanal. Von dessen Ost-Ufer grüßt das Westwerk.An eben dieser Stelle scheint der Trägerverein der Leipzig International School (LIS) bei der Grundstückssuche endlich fündig geworden zu sein. Denn mit dem Gedanken der Erweiterung der eigenen Kita trägt man sich an der Könneritzstraße 47 schon länger.
“Aufgrund wachsender Nachfrage, resultierend aus der Ansiedlung von Unternehmen wie z.B. DHL, ist die Erweiterung des bestehenden Kindergartens dringend erforderlich”, steht dazu in der Verkaufsbegründung, die das städtische Wirtschaftsdezernat in Stadtrats-Drucksache V/ 1692 aufgeschrieben hat. Der Neubau an der Weißenfelser Straße soll 200 Kindern Platz zur Entfaltung und Raum zur frühkindlichen Bildung bieten, 80 davon im Krippenalter.
Leipzig liegt mitten im globalen Dorf
Die moderne Welt wird immer mehr zum globalen Dorf. Und Leipzig etabliert sich dabei erneut als einer der bevorzugten Plätze am Dorfanger. Das findet seinen Niederschlag eben auch in global agierenden Unternehmen, die hier präsent sind. Den weltweit agierenden Großlogistiker in Besitz der Bundesrepublik Deutschland haben die städtischen Wirtschaftsförderer in ihrer Vorlage ja explizit genannt.Doch auch für andere Global Player gilt: Die Region in und um Leipzig ist für uns grundsätzlich interessant. Aber eben nur dann, wenn die Bedingungen für unsere Führungskräfte und Spezialisten stimmen. Die müssen schon deshalb global denken, weil sie in absehbarer Zeit möglicherweise an einem anderen zentralen Ort der global vernetzten Wirtschafts- und Wissenschaftsgesellschaft arbeiten und leben werden. Gemeinsam mit ihren Familien.
Da braucht es Bildungsanbieter wie LIS, die international anschlussfähige Bildungsgänge und Bildungsabschlüsse bieten. Damit besagte Führungskräfte und Spezialisten mit ihren Familien nach einem Ortswechsel nicht jedes Mal den Kulturschock durchmachen müssen, den manche Familie ereilt, die mit schulpflichtigen Kindern innerhalb der Bundesrepublik von einem Bundesland in ein anderes umzieht.
Insofern ist ein Anbieter wie LIS ein Must Have einer weltoffenen und wirtschaftlich interessanten Stadt, als die sich Leipzig so gern sieht. Und deshalb ist die Erweiterung der Kapazitäten der LIS-Kita eine gute Nachricht.
Nach dem bislang gültigen städtebaulichen Konzept sind in dem Abschnitt der Weißenfelser Straße westlich des Karl-Heine-Kanals mehrgeschossige Gewerbe- und Verwaltungsgebäude vorgesehen. Doch über die Jahre fand sich für das Flurstück 237/4 kein ernsthafter Kaufinteressent, ist der Schilderung in der Ratsdrucksache zu entnehmen.
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Nun gab es gleich zwei Bewerber: eben LIS e.V. und mad geniuses GmbH mit Hauptsitz in München. Der Softwarehändler mit Hauptsitz in München ist seit zweieinhalb Jahren in Leipzig präsent und möchte seine hiesige Niederlassung gern vergrößern.
Die Leipziger Stadtverwaltung präferiert an dieser Stelle den Kita-Neubau. Für das Unternehmen will man eine Alternativlösung suchen.
Nach dem Grundstücksverkauf an LIS e.V. stünde dem Bau der Kita nichts mehr im Wege. “Die Verkehrslärmwerte auf dem Areal sind aus umwelt-medizinischer Sicht unter bestimmten Festlegungen (in einer späteren Detailplanung) vertretbar”, findet die Stadtverwaltung. Und die bestehende Wegeverbindung zwischen Karl-Heine- und Weißenfelser Straße wird ein wenig nach Westen verschoben.
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