Der Verein ist noch jung, im Februar gegründet: "Wir in Schönefeld e.V." - Seitdem hat Schönefeld zwei engagierte Bürgervereine. Was auch Zeichen dafür ist, dass sich in einem Ortsteil etwas verändert. Im Gespräch ist der Ortsteil im Leipziger Nordosten seit dem Sommer wieder, weil die Stadt in der Gorkistraße die jahrelang leer stehenden Schulgebäude wieder als Gymnasium revitalisieren will.

Das wird nicht billig. Und im Nachbarstadtbezirk ist man verärgert, denn dort im Fördergebiet Leipziger Osten hätte man ein Gymnasium noch viel dringender gebraucht. Doch auch in Schönefeld könnte die neue Schule ein wichtiger Initialfunken sein, stellt der Vorstand des Vereins “Wir für Schönefeld e.V.” fest, kündigt aber auch seine Unterstützung an beim Ringen um ein eigenes Gymnasium im Leipziger Osten.

“Der Verein ‘Wir für Schönefeld e.V.’ begrüßt die aktuelle Diskussion für ein Gymnasium in der Gorkistraße in Schönefeld. Wir freuen uns über die positive Entwicklung der Schülerzahlen und teilen die Sorge der Stadtverwaltung, ausreichend und kurzfristig zusätzliche Kapazitäten bereitstellen zu können”, teilt Stefan Lünse, Vorstand des Vereins, am Dienstag, 18. September, in einer Stellungnahme mit. “Wir unterstützen den Vorschlag der Verwaltung, in Schönefeld ein neues Gymnasium zu errichten. Nicht nur aus Sicht der Schulentwicklung und wirtschaftlichen Abwägungen ist diese Entscheidung folgerichtig und längst überfällig. Auch aus der Perspektive der Stadtteilentwicklung lässt ein Gymnasium an oben genanntem Standort positive Impulse für Schönefeld und die angrenzenden Stadtteile erwarten.”

Schönefeld gehört zwar nicht zum Fördergebiet Leipziger Osten, litt in den letzten Jahren teilweise aber an ähnlichen Problemen. Mit dem Verlust von Schulen gingen wesentliche soziale Impulse verloren. Das Gebiet Schönefeld-Ost ist zwar bei den Bewohnern beliebt – leidet aber unter dem fehlenden Nachwuchs noch stärker als Schönefeld-Abtnaundorf, das mit dem anhaltenden Zuzug nach Leipzig auch wieder Bevölkerungswachstum verzeichnet. Und das vor allem in der Altersgruppe 20 bis 30, was im Grunde schon vorzeichnet, wie sich Kinder- und Schülerzahlen in den nächsten Jahren entwickeln werden.”Vermeiden sollten die Beteiligten der Diskussion, der Versuchung nachzugeben, die Stadtteile des Leipziger Nordostens und Ostens gegeneinander auszuspielen”, sagt Lünse. Der Beschluss der Stadtverwaltung für Schönefeld sei aus seiner Sicht nicht als ein Beschluss gegen den Leipziger Osten zu verstehen.

“Der Verein ‘Wir für Schönefeld e.V.’ unterstützt ebenso die weitere Entwicklung unserer benachbarten Stadtteile, wie viele Bürgerinnen und Bürger aus Neustadt-Neuschönefeld oder Paunsdorf und vielen mehr, umgekehrt auch die Entwicklung in Schönefeld unterstützen”, formuliert er. “Wir dürfen uns aus wahltaktischen Überlegungen nicht gegeneinander ausspielen lassen! So sehen das auch alle Stadträte aus dem Nordosten, die fraktionsübergreifend die Gorkistraße unterstützen.”

Losgelöst von einer Entscheidung für den Standort Schönefeld wäre zu befürworten, wenn es dem Forum Leipziger Osten, aufbauend auf den guten Ergebnissen der langen und konstruktiven Bürgerbeteiligung im Leipziger Osten, gelänge, gemeinsam mit der Verwaltung eine Standortempfehlung für ein Gymnasium im Leipziger Osten zu erarbeiten.

Seine Erwartung an die Stadtverwaltung: “Daher sollte eine Entscheidung des Rates am Donnerstag für die Gorkistraße mit einem entsprechenden Auftrag an die Verwaltung verbunden werden, schnell ein ebensolches Konzept für ein Gymnasium ‘Ost’ in Zusammenarbeit mit dem Forum Leipziger Osten vorzulegen. Die Schulnetzungplanung zeigt, dass beide gebraucht werden.”

www.wfs-ev.de

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