Am Freitag, 27. April, könnte das Schleichen, Stauen, Abkürzungensuchen im Leipziger Norden endlich ein Ende haben. Vor einem Jahr begannen die Umbauarbeiten am Kreuzungsknoten Landsberger Straße / Max-Liebermann-Straße. Die Kreuzung ist (fast) fertig. Am Freitag wird sie für den Verkehr freigegeben.
Damit ist dann auch das letzte neu gebaute Teilstück des Mittleren Ringes Nord von der Louise-Otto-Peters-Straße bis zur Bremer Straße in Gohlis-Nord fertig. Am Freitag, 27. April, kann der Verkehr endlich wieder ohne Unterbrechung über die Max-Liebermann-Straße rollen. Seit März 2010 war sie schrittweise ausgebaut worden. Das Teilstück zwischen Slevogtstraße und Landsberger Straße ist schon seit einem Jahr fertig.
Wie im Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum und im Flächennutzungsplan der Stadt vorgesehen, kann nun der Verkehr der Bundesstraße 6 im Norden Leipzigs von der in den Jahren 2003 bis 2010 neu gebauten Travniker Straße und die Max-Liebermann-Straße bis zur B 2 geführt werden. Auch der Zubringerverkehr zu den Autobahnen A 9 und A 14 sowie zum Flughafen Leipzig-Halle wird künftig über den Straßenzug Max-Liebermann-Straße / Travniker Straße verlaufen.Vor allem die Georg-Schumann-Straße und die nördlichen Stadtteile werden dadurch vom Verkehr entlastet. Die Gesamtkosten für Planung und Bau belaufen sich für die Stadt Leipzig auf rund 13 Millionen Euro brutto. Davon kommen rund 6 Millionen Euro Fördermittel vom Freistaat Sachsen.
Das Vorhaben wurde von der Stadt in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern realisiert, darunter die Leipziger Verkehrsbetriebe, die Kommunalen Wasserwerke und die Stadtwerke. Neben dem eigentlichen Straßenbau umfasste es unter anderem umfangreiche Arbeiten an Versorgungsleitungen, die Errichtung von Ampelanlagen, Pflanzung von Bäumen, Sträuchern und die Schaffung von Grünanlagen, Lärmschutzmaßnahmen und den Bau einer neuen Straßenbeleuchtung.Zu den von der Stadt erbrachten Bauleistungen gehören unter anderem der Neubau von 1,3 Kilometer vierspuriger Straße von der Slevogt- bis zur Bremer Straße sowie 510 Meter in der Landsberger Straße von der Beyerlein- bis zur Hans-Oster-Straße, der Neubau von Geh- und Radwegen mit einer Länge von insgesamt 3,5 Kilometern, die Errichtung einer neuen Fußgängerampel an der Freirodaer Straße und neuer Ampelanlagen an der Kreuzung Olbrichtstraße sowie an der Kreuzung Landsberger Straße und Franz-Mehring-Straße.
Das Vorhaben umfasst ferner die Neupflanzung von 195 Straßenbäumen, 600 Sträuchern und Klettergehölzen sowie das Ausbringen von 87.000 Frühjahrsblühern in den Grünflächen entlang der Max-Liebermann-Straße. Außerdem wurden 76 neue Leuchten an der Max-Liebermann- und der Landsberger Straße aufgestellt. Die Stadt baute auch vier Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von 420 Metern. Eine denkmalgeschützte 330 Meter lange Klinkermauer wurde 2010 abgebrochen und denkmalgerecht wieder aufgebaut. Ein Gebäude mit gastronomischer Einrichtung und Geschäften östlich der Kreuzung musste der Straßenverbreitung weichen und soll durch private Investition in Abstimmung mit der Stadt wieder errichtet werden.Der Ausbau erfolgte in sechs Bauhauptabschnitten, wobei sich die einzelnen Phasen teilweise überschnitten: Während des ersten Bauabschnitts (8. März bis 21. Mai 2010) erfolgte der Umbau des Hauptwassersammlers an der Kreuzung Landsberger Straße und der südlichen Max-Liebermann-Straße bis zur Olbrichtstraße. Im zweiten Bauabschnitt (26. Juli bis 19. November 2010) wurde die nördliche Max-Liebermann-Straße bis zur Olbrichtstraße gebaut. Der dritte Bauabschnitt (24. Mai 2010 bis 20. Mai 2011) umfasste Arbeiten zwischen der Slevogt- und der Olbrichtstraße. Während des vierten Bauabschnitts (26. Juli 2010 bis 20. Mai 2011) wurde der Kreuzungsbereich Olbrichtstraße hergestellt. Im fünften Bauabschnitt (23. Mai 2011 bis 23. Dezember 2011) erfolgte der Ausbau der südlichen Landsberger Straße einschließlich des Kreuzungsbereichs Max-Liebermann-Straße und der Anbindung der Hans-Oster-Straße. Der sechste Bauabschnitt (29. August 2011 bis zur Verkehrsfreigabe in allen Richtungen am 27. April 2012) umfasst den Bau der nördlichen Landsberger Straße einschließlich der Kreuzung Max-Liebermann-Straße bis zur Anbindung Bremer Straße.
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Im siebenten Bauabschnitt (30. April 2012 bis 15. Juni 2012) geht es jetzt noch um die Komplettierung der Ausstattung, die Fertigstellung der Grünanlagen und die Anbringung der Vorwegweisung. Diese Arbeiten sind – so das Dezernat Bau – noch mit örtlichen Einschränkungen im Straßenraum verbunden.
Im östlichen Teil der Max-Liebermann-Straße wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen auch das Parken an der Straße abgeschafft. Nur so kann der flüssige Verkehrsfluss Richtung Delitzscher Straße gewährleistet werden.
Mit der Freigabe der Kreuzung kann jetzt auch der überregionale Verkehr aus der Georg-Schumann-Straße herausgelenkt werden, die dadurch ihre Funktion als B6 endlich abgeben kann und eine deutliche Verkehrsreduzierung erfahren sollte. Noch für den Sommer hat die Stadt angekündigt, auf der Georg-Schumann-Straße mit der Abmarkierung von Parkflächen und Radstreifen zu beginnen.
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