Bis Red Bull am Cottaweg die Baukräne drehen lässt, stehen die Parkplätze am Marktamt für die Kleinmessebesucher zur Verfügung, erklärte Kulturbürgermeister Michael Faber in der Vorwoche im Stadtrat. "Was zur Herbstkleinmesse wird, steht schon in den Sternen", sieht Stadtrat Konrad Riedel weiter viele Fragezeichen.
CDU-Stadtrat Konrad Riedel wollte es genau wissen. Nämlich, über welches dauerhafte Konzept die Stadtverwaltung für den ruhenden Verkehr rund um das Kleinmessegelände und das Rasenballsportzentrum am Cottaweg verfügt.
Nun ging es dem CDU-Fraktionsvize in seiner Frage primär um Parkplätze für die Frühjahrskleinmesse 2012, die am 27. April beginnt. Allem Volkstümlichen in der Kulturstadt Leipzig ist ja weiterhin Bürgermeister Michael Faber beigeordnet.
In seiner Antwort auf Riedels Frage griff Faber hingegen in die Sprüchekiste des Fußballgeschäfts. In Sachen Parkplätze sei die nächste Kleinmesse immer die schwerste, so Fabers Botschaft. Für das diesjährige Frühjahrsfest der Schausteller stünde die Fläche hinter dem Gebäude des Marktamtes noch zur Verfügung, gab Faber Teilentwarnung. Doch generell könne man nur von Kleinmesse zu Kleinmesse denken.
Für Fragesteller Riedel bleiben deshalb viele Fragezeichen. Die wandeln sich spätestens dann in Ausrufezeichen, wenn die hiesige Red Bull-Außenstelle mit der Realisierung des zweiten Bauabschnitts für das Testgelände der hiesigen Rasenballsportler beginnt. “Also zirka im Herbst 2012”, wie Konrad Riedel den vor Jahresfrist zwischen Investor und Stadtrat vertraglich fixierten Zeitplan richtig wiedergibt.
Dem Kleinmessefreund Riedel stößt hierbei auf, dass nach seinen Worten die Fläche hinter dem Marktamtshaus mit EU-Mitteln aufgeforstet wurde und jetzt Auwaldschutzgebiet ist. Auch dieser Punkt wäre also zu klären, wenn es demnächst an die Planungen, Genehmigungen und Beteiligungsverfahren für die Hochbauten des hiesigen ambitionierten Viertligisten geht.
Denn der Fußballinvestor will bekanntermaßen nur bleiben, wenn er noch in diesem Jahr Klarheit darüber hat, dass seine Containerbauten durch Dauerlösungen an Ort und Stelle ersetzt werden dürfen. Der vormalige örtliche RB-Hausmeier Dr. Dieter Gudel hatte vor gut einem Jahr immer wieder versichert, dass ein Einvernehmen in Umweltverträglichkeitsdingen gerade im Auwaldbereich für den Investor eine Herzensangelegenheit sei.
Zugleich harrt die Verkehrsproblematik zwischen Lindenauer Markt und Gondwanaland weiter einer Lösung. Weil der für Mai 2012 geplante Eröffnungstermin für den Kauflandmarkt in Lindenau immer näher rückt, bemühen viele eine Aufbruchstimmung im Quartier. Doch beim gleichfalls zugesicherten Verkehrskonzept herrscht weiter amtliches Stillschweigen.
Beim Sportforum ist nach dem Fußballländerspiel zwischen Deutschland und Israel am 1. Juni fürs Erste nicht mit ähnlich gut besuchten Kickerwettstreiten zu rechnen. Denn nach dem Aus der Rotbullen im sächsischen Pokalwettbewerb kommen die Spielpartner in der WM-Schüssel weiterhin aus Meppen, Meuselwitz oder möglicherweise Münster. Publikumsmagneten wie München oder Mönchengladbach bleiben Perspektivgäste. Insofern wurde für die Verkehrsplaner in der Vorwoche eine weitere Gnadenfrist erspielt.
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