Der Bürgerverein Dölitz e.V. kämpft weiter um den Erhalt der Infrastruktur des Stadtteils Dölitz, insbesondere um die Beibehaltung eines Sparkassenterminals. Die Sparkassenfiliale in der Matzelstraße wurde ja geschlossen. Wenn die Dölitzer aber Geld abheben wollen, müssen sie in den Nachbarortsteil Lößnig fahren. Funktionierende Infrastrukturen sehen anders aus.

Auch in Anbetracht der im Stadtteil und dem angrenzenden agra-Gelände bevorstehenden touristischen Großereignisse wie dem Wave Gotic Treffen oder den Feiern zum Jahrestag der Völkerschlacht, wäre zumindest ein Terminal vor Ort notwendig.

“Dazu haben wir einen Brief an die Sparkasse und den OBM, Herrn Jung, formuliert”, erklärt Prof. Dr. Sabine Winkelmann, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Denn die Sache mit dem Sparkassenbus funktioniert für die Einwohner des Ortsteils im Leipziger Süden nicht. Dazu taucht der Bus zu selten auf und steht viel zu kurz im Ort. Und das auch nur in der Mittagszeit. Von Service kann bei so einem Angebot nicht wirklich gesprochen werden.Der Brief an den OBM im Wortlaut:

“Oberbürgermeister
der Stadt Leipzig
Herrn Burkhard Jung
Neues Rathaus

Martin-Luther-Ring 4-6

04109 Leipzig

Leipzig, den 12.03.2012

Schließung Sparkassenfiliale Dölitz

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung,

nach der rigorosen Schließung der Sparkassenfiliale Matzelstraße in 04279 Leipzig-Dölitz ist genügend Zeit vergangen, den Einsatz des Sparkassenbusses als Ersatzlösung zu bewerten. Auch wenn das Personal recht freundlich ist, wird diese Lösung erwartungsgemäß kaum angenommen.

Das hat unter anderem folgende Gründe:

1. Das Mobil hält nur 2 Mal in der Woche für jeweils 1,5 Stunden zur Mittagszeit!
2. Kontoauszüge gibt es nur auf Vorbestellung und die Nutzung eines Auszugsdruckers ist danach nicht mehr möglich.
3. Der Bus steht versteckt und ist nur für “Insider” erkennbar.
4. Der Standort des Busses macht besonders ältere Leute unsicher.
5. Viele Menschen mit körperlicher Behinderung können den Bus nicht nutzen.

Es erweist sich, dass dieses mobile Angebot der Sparkasse wegen seiner Defizite kein akzeptables Versorgungsniveau für unseren Stadtteil und seine Gäste bietet! Als Stimme der Dölitzer Einwohner fordert der Bürgerverein Dölitz aus dieser Einschätzung weiterhin die Einrichtung eines allzeit und für alle Bürger (incl. Ältere und Behinderte) zugänglichen SB-Terminals in Dölitz, damit die Sparkasse Leipzig ihrem öffentlich-rechtlichen Versorgungsauftrag gerecht wird.

Darüber hinaus stehen in Dölitz für die gesamte Stadt Leipzig bedeutende tourisitisch-kulturelle Großereignisse, wie das Wave Gotic Treffen, Feiern zum Jahrestag der Völkerschlacht u. a. bevor, deren tausende weltweit anreisende Teilnehmer eine Bargeldversorgung vor Ort erwarten – wie international üblich. Deren Fehlen wird das touristische Ansehen der Stadt, an dem wir als Stadt sonst sehr hart arbeiten, beschädigen.

Wir fordern Sie als Stadtoberhaupt und Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Sparkasse Leipzig auf, dafür zu sorgen, dass auch für diese Anlässe die Bargeldversorgung vor Ort sichergestellt ist.

Wir werden unsere Forderung gleichlautend dem Vorstand der Sparkasse Leipzig vortragen sowie der Presse übergeben.

Der Vorstand des Bürgervereins Dölitz e.V.
Bürgerverein Dölitz e.V.
Helenenstraße 28

04279 Leipzig

www.bv-doelitz-online.de”

Trotzdem geht das Leben in Dölitz (auch ohne Geld) weiter. Am Freitag, 16. März, lädt der Bürgerverein zum 78. Dölitzer Abend ein. Diesmal ist es eine Buchlesung im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Leipzig liest”. Der Autor Ekkehard Schulreich gewährt interessante Einblicke in das Leben verschiedener, mit dem Stadtteil Dölitz verbundener Menschen.

Die nunmehr 60 Geschichten sind in den “Dölitzer Lebensbildern” Teil 1 bis 3 in Wort und Bild auf unterhaltsame Weise für die Nachwelt festgehalten. Obwohl ortsbezogen, spiegelt sich in den Einzelschicksalen auch ein Stück deutscher Geschichte wider.

Die Veranstaltung findet am Freitag, 16. März, in der Wassermühle Dölitz (Obermüllerhaus, Vollhardtstraße 16) statt und beginnt 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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