Erneut kein Platz für “Kategorie C”: Stadt Leipzig verbietet Konzert

Außer Spesen wieder nichts gewesen, lautet womöglich das Fazit von "Kategorie C" an diesem Wochenende. Die Hooligan-Rocker möchten am Samstag anlässlich ihrer "Kneipentour" im "Großraum Leipzig" auftreten. Nachdem Ende 2011 zuletzt in Bremen und in der Messestadt Konzerte der Band verboten wurden, legte sich das Quartett anlässlich seiner Akustiktour sogar das Alter Ego "H.E.R.M." zu. Auch das scheint nichts zu nützen.

Die morgige Veranstaltung wird bislang nur in sozialen Netzwerken angekündigt. Der Konzertort ist geheim und soll von den Besuchern über eine Handynummer erfragt werden. All diese Maßnahmen schützten die Gruppe nicht vor einer erneuten Pleite. Zumindest in der Messestadt dürfen sie morgen nicht spielen. Offensichtlich hat das Leipziger Ordnungsamt den Bremern erneut den Auftritt versalzen. Offiziell hüllt sich die Stadt zu diesem Thema bislang in Schweigen. Eine Anfrage von L-IZ.de vom vergangenen Dienstag ließ ihr Sprecher Matthias Hasberg unbeantwortet.

Dass das Konzert zumindest auf Leipziger Boden nicht stattfinden wird, kam nur per Zufall ans Licht. Die Kampagne “Fence Off” hatte im Laufe der Woche angekündigt, zum Konzertort gelangen und den Auftritt verhindern zu wollen. Eine Demo wollten die Antifaschisten allerdings nicht anmelden. “Ein Großteil unserer MitstreiterInnen ist zu Protestaktionen ohne Anmeldung bereit”, sagte Sprecherin Anita Dudow.

Diese Ankündigung rief die Behörden auf den Plan. Stadträtin Juliane Nagel (Die Linke), die in der Vergangenheit für das Bündnis mehrere Demos angemeldet hatte, erhielt heute Vormittag eine E-Mail von der Veranstaltungsstelle. Darin weist ein Mitarbeiter die Aktivisten vorsorglich darauf hin, dass eine nicht angemeldete Versammlung wegen dieser Ankündigung aufgelöst werden könnte. Darüber hinaus wird in einem lapidaren Schlusssatz darauf aufmerksam gemacht, das die Stadt Leipzig die Durchführung der Konzertveranstaltung untersagt habe.

Gut zu wissen. Bleibt die Frage, warum die Verwaltung Presse und Öffentlichkeit nicht über das Verbot informiert hat? Am Freitagabend war bei der Stadt kein Pressesprecher mehr zu erreichen.