Bisher ist er für Interessierte noch nicht zugänglich: Der sich regelmäßig erweiternde Pool aus Vorschlägen, welche Personen in Leipzig für die Benennung von Straßen und Plätzen aus Sicht von Privatleuten und Institutionen infrage kommen. Die Linksfraktion pochte jetzt erfolgreich auf eine Veröffentlichung der Liste und konnte auch die Stadt dafür gewinnen.
„Die Namenspalette der Leipziger Straßen reicht von A wie Aachener Straße bis Z wie Zwiebelweg“, stellte Beate Ehms, Sprecherin der Linksfraktion für Gleichstellung, zu Beginn ihrer Rede fest. Eine Sammlung von über 3.000 Straßennamen gäbe es in Leipzig, die auch im Internet mit Hintergrundinformation eingesehen werden kann.
Doch der Namensvorrat oder auch Namenspool mit Vorschlägen für die Benennung von Straßen, der seit 30 Jahren auf annähernd 300 Personen angewachsen sei, ist bisher noch nicht für die Allgemeinheit zugänglich.
Kein Grund für Geheimniskrämerei
Für Geheimniskrämerei gäbe es hier keinen Grund, befand die Linksfraktion in ihrem Antrag. Schließlich erweitere sich das Konglomerat an Vorschlägen nahezu jeden Monat, welche Personen mit einer Straßen- oder Platzbenennung in Leipzig geehrt werden könnten. Es habe schon Vorschläge wie etwa Napoleon I. gegeben, aber auch die Idee, an Anne Frank zu erinnern, sei durch eine Privatperson angestoßen worden, sagte Beate Ehms in ihrer Rede.
Auch Institutionen hätten bereits Vorschläge unterbreitet, daneben gäbe es den möglichen Weg über eine Petition. Auf verschiedenste Art sei der bisher unter Verschluss gehaltene Pool an Ideen stets gefüllt worden.
Ehms äußerte sich zufrieden über den Verwaltungsstandpunkt (VSP), der den Antrag ihrer Fraktion prinzipiell übernahm – freilich unter der Maßgabe, die bisher aufgelisteten Vorschläge nochmal einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Auch sei zusätzliche Informationsrecherche zur Einordnung der jeweiligen Personen erforderlich.
Einstimmiger Beschluss, Veröffentlichung könnte im Frühjahr folgen
Man freue sich auf die Veröffentlichung – wenngleich der Spielraum für künftige Namensvergaben in Leipzig begrenzt sei, räumte Ehms ein. Dies werde dann vor allem aktuelle Baugebiete betreffen. Ratskollegin Ute Elisabeth Gabelmann verwies in einem kurzen Redebeitrag noch auf einen Änderungsantrag ihrer Freibeuter-Fraktion, der darauf abzielte, Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, ihre Vorschläge unkompliziert bei der Stadt einzureichen.
Das solle am besten über ein Kontaktformular passieren, wobei die Stadt hier bedeutet habe, dass dies nicht möglich sei und der Petitionsweg beschritten werden müsse.
OBM Burkhard Jung entgegnete auf Gabelmanns Beitrag knapp, dass es doch schon jetzt die gut funktionierende Option gibt, seine Ideen per Mail an die Stadt zu übermitteln. Dies geschehe auch und die Einspielung in das System sei überhaupt kein Problem.
Der Änderungsantrag fiel denn auch mit 14:35 (bei sechs Enthaltungen) durch die Abstimmung. Einstimmig beschlossen dagegen wurde der VSP, für den auch Beate Ehms im Namen der Linksfraktion geworben hatte. Damit sieht der Zeitplan nun die Überarbeitung des Pools bis zum ersten Quartal 2024 vor, anschließend stünde einer Veröffentlichung wohl nichts mehr im Weg.
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