Die Leipziger SPD-Bundestagskandidat/-innen Holger Mann und Nadja Sthamer kehrten am Donnerstag, 26. August, im Rahmen ihrer Schwerpunktwoche โKlima und Mobilitรคtโ im Ilses Erika ein. Auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) stattete dem Szene-Lokal in Connewitz einen Besuch ab und stellte sich den Fragen der Vertreter/-innen lokaler Klimagruppen. Mit dabei waren die Scientists, Parents und Omas for Future sowie die Leipziger Ortsgruppe des Bundes fรผr Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND).
โKeiner kommt mehr aus dem Thema Klimaschutz rausโ, erรถffnet Svenja Schulze die Veranstaltung. โAuch keine CDU und CSU.โ Das habe die letzte Legislaturperiode mit ihr als Bundesumweltministerin gezeigt. Es habe zwar immer eine Partei in der Koalition gegeben, die zieht, und eine, die bremst. Aber letztlich seien die neuen, verschรคrften Klimaziele, die Festlegung fรผr den Kohleausstieg und der Ausbau der Erneuerbaren Energien ein Erfolg gewesen. Die grรถรte Herausforderung fรผr die nรคchste Regierung sei die internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz. Zwar sei das Pariser Klimaabkommen ein Fortschritt gewesen, dennoch โbestimmen hier immer noch die Langsamsten den Takt, darum ist ein Klimaclub fรผr Vorreiter so dringend nรถtig.โ
Ein Green Deal fรผr Deutschland
Doch Tom von Fridays for Future Leipzig unterbricht die SPD-Politikerin bei ihrer Einfรผhrungsrede: โWir befinden uns auf einem Pfad zu 2,7 bis 3,1 Grad Erwรคrmung, was einfach inakzeptabel ist. Die Ziele der Koalition mรผssen nachgebessert werden.โ Auรerdem sei mit dem europรคischen Green Deal schon eine sehr gute supranationale Grundlage geschaffen worden, die auch als Basis fรผr nationale Vorhaben geeignet ist: โEin Green Deal fรผr Deutschland ist das, was wir brauchen. Und das muss jetzt eine Partei fordern.โ
Auch ein Mitglied des BUND Leipzig fragt die drei SPD-Politiker/-innen: โWarum werden immer nur Minimalziele angestrebt?โ Holger Mann, Kandidat im Leipziger Norden, versucht eine Antwort auf diese Frage zu finden: โIch komme aus dem Erzgebirge und habe bis zu meinem Mandat in der Braunkohlesanierung und Seenentwicklung gearbeitet. Dort habe ich eines gelernt: Man braucht fรผr Klimaschutz nicht nur Geld und gute Ideen. Man braucht auch die Menschen.โ
Und diese mitzunehmen, ist die grรถรte Hรผrde, scheint am Ende des rund zweistรผndigen Gesprรคchs der Konsens zu sein. Wie kann man die Mehrbelastungen fรผr die Bรผrger/-innen durch Entschรคdigungen abfangen? Wie kรถnnte eine Klimaprรคmie organisiert werden? Und wie kann man Menschen die Dringlichkeit der Situation erklรคren, ohne sie vor Angst zu lรคhmen?
Keine Koalition mit der CDU
Was keine/r der drei Politiker/-innen auszusprechen vermag, aber welche Aussage von Anfang an in der Connewitzer Luft lag: Das alles ist mit einer CDU als stรคrkste Koalitionskraft nicht machbar.
Da kommt die letzte Frage der Aktivist/-innen gelegen: โGibt es mit Ihnen eine Koalition mit der CDU?โ Svenja Schulze enthรคlt sich, wรคhrend Nadja Sthamers Antwort ein klares Nein ist und Holger Mann etwas zurรผckhaltender antwortet. Als es bei den folgenden Rรผckfragen aber darum geht, warum die CDU den Klimaschutz so bremst, findet Mann klare Worte und beendet die Diskussionsrunde: โDie Union lรคsst die Leute lieber vor die Hunde gehen, als in Krisen Schulden zu machen.โ
Was von dem Treffen bleibt: Eine Liste an Unterstรผtzer/-innenunterschriften der Fridays for Future-Forderungen und die Hoffnung auf Wรคhler/-innen, die am 26. September einen nรคchsten groรen Schritt in Richtung klimafreundliche, sozial gerechte Zukunft machen kรถnnen.
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