Die Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen ruft landesweit alle Beschäftigten in öffentlichen Krippen, Kindergärten und Horten zu einem ganztägigen Warnstreik am 7. März 2025 mit Streikkundgebungen in Dresden und Leipzig auf. Der Streiktag, zu dem auch ver.di breit aufruft, steht im Zeichen der laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst (TVöD) und des bevorstehenden Weltfrauentags. 

Burkhard Naumann, Vorsitzender der GEW Sachsen: „Es ist inakzeptabel, dass die Arbeitgeber auch nach zwei Verhandlungsrunden noch kein Angebot vorgelegt haben. Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten täglich hervorragende Arbeit unter schwierigen Bedingungen. Sie verdienen eine faire Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen.“

Der Warnstreik am Tag vor dem Weltfrauentag soll auch die besondere Situation der weiblichen Beschäftigten im öffentlichen Dienst hervorheben. Der Anteil weiblicher Fachkräfte an Kitas und Horten liegt in Sachsen bei 90 Prozent.

„Viele Erzieherinnen arbeiten gezwungenermaßen in Teilzeit, die Arbeitsbelastung ist enorm hoch und familienfreundliche Rahmenbedingungen fehlen. Diese Ungerechtigkeit gegenüber Frauen nehmen wir nicht hin! Es braucht dringend bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung. Deshalb fordern wir mehr freie Tage und mehr Autonomie über die eigene Arbeitszeit.

Als Streiktag haben wir bewusst den 7. März gewählt, weil wir anlässlich des Frauentags ein Zeichen setzen wollen: Die Gesellschaft darf sich nicht länger darauf verlassen, dass sich Frauen um die Bildung der Kinder kümmern und dabei die schlechten Bedingungen akzeptieren.“, betont Naumann weiter.

Zentrale Streikkundgebungen finden in Dresden und Leipzig statt:

  • Dresden: Gemeinsame Streikkundgebung mit ver.di. Treffpunkt: 9 Uhr bis 10 Uhr am Volkshaus, Schützenplatz 14, 01067 Dresden mit anschließendem Demonstrationszug durch die Innenstadt, Ende gegen 12:30 Uhr. 
  • Leipzig: Gemeinsame Streikkundgebung mit ver.di. Treffpunkt: 9 Uhr am Volkshaus, Karl-Liebknecht-Straße 30-32, 04107 Leipzig mit anschließendem Demonstrationszug durch die Innenstadt.

Die GEW fordert für die Beschäftigten von Bund und Kommunen:

  • 8 Prozent mehr Gehalt – mindestens 350 Euro
  • Höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten
  • Drei zusätzliche freie Tage pro Jahr
  • Ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen
  • Einen Gewerkschaftsbonus in Form eines weiteren freien Tages pro Jahr für Gewerkschaftsmitglieder
  • Eine Wiederaktivierung der Regelungen zur Altersteilzeit

Hintergrund:

Die Gewerkschaften verhandeln bundesweit für rund 2,5 Millionen Beschäftigte beim Bund und in den Kommunen. Für die DGB-Gewerkschaften hat ver.di die Verhandlungsführung. Die ersten beiden Verhandlungsrunden fanden am 24. Januar 2025 sowie am 17. und 18. Februar statt. Eine dritte Verhandlungsrunde ist vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam terminiert.

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