Ein Verbraucher suchte die Verbraucherzentrale Leipzig auf, nachdem er ein Schreiben einer angeblich international tätigen Anwaltskanzlei mit Büros in Zürich und New York erhalten hatte. Darin wurde ihm ein Schadensersatz in Höhe von 46.380,00 Euro versprochen – völlig kostenfrei. Voraussetzung war lediglich eine Identitätsbestätigung. Die Kanzlei behauptete, im Auftrag von Justizbehörden tätig zu sein, um Entschädigungen für Opfer vermeintlicher Lotto- und Krypto-Betrugsfälle durchzusetzen.
„Das Schreiben macht auf den ersten Blick einen seriösen und professionellen Eindruck“, sagt Beate Landgraf von der Verbraucherzentrale Leipzig. „Doch in der Realität beauftragen Justizbehörden keine Anwaltskanzleien, um Schadensersatzansprüche einzufordern – das müssen Betroffene selbst tun.“ Besonders auffällig: Als Identitätsnachweis wurden WhatsApp, E-Mail oder Telefon empfohlen: allesamt Methoden, die keine sichere Überprüfung ermöglichen.
Ein kurzer Check im Fakeshopfinder der Verbraucherzentrale brachte Gewissheit: Es handelt sich um einen Betrug! „Die angebliche Kanzlei-Website wird auf den Seychellen gehostet und wurde erst am 20. Februar 2025 registriert“, erklärt Beate Landgraf. Ziel der Betrüger ist es, an persönliche Verbraucherdaten zu gelangen – insbesondere Bankdaten, die missbraucht oder zur unberechtigten Abbuchung genutzt werden könnten.
Die Verbraucherzentrale Sachsen warnt eindringlich: Sensible Daten wie Kontonummern sollten nicht leichtfertig preisgegeben werden – weder per Mail, Messenger und Telefon und schon gar nicht an unbekannte Dritte.
Wer Fragen zu solchen oder ähnlichen Verträgen hat, kann sich an die Verbraucherzentrale Sachsen wenden. Terminbuchungen sind online unter: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/terminvereinbarung oder telefonisch unter 0341-696 2929 möglich.
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