Die Stadt Leipzig will sich mit einem dichten Programm am Themenjahr „Tacheles. Jahr der Jüdischen Kultur in Sachsen 2026“ beteiligen. Dies geht aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters hervor. Der Auftakt des sächsischen Themenjahres soll im Gewandhaus zu Leipzig am 21. Dezember 2025 mit Swingin‘ Chanukka gefeiert werden. Ankerprojekte werden die Jüdische Woche „Schalom“ (21.6. – 28.6.2026) sowie Ausstellungen im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig und im Museum der bildenden Künste Leipzig sein.
Darüber hinaus wollen sich zahlreiche Leipziger Kulturinstitutionen, wie die Oper Leipzig, das Theater der Jungen Welt, das Grassimuseum für Angewandte Kunst, das Bach-Archiv Leipzig, das Mendelssohn-Haus, die Galerie für Zeitgenössische Kunst oder die Leipziger Städtischen Bibliotheken am Programm beteiligen.
Viele Projekte sind in enger Zusammenarbeit mit dem Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus Leipzig geplant. Auch werden Vereine und Initiativen zur Beteiligung aufgerufen. Dazu soll nach Beschluss der Vorlage durch den Leipziger Stadtrat eine öffentliche Ausschreibung zur Projektförderung, koordiniert durch das Referat Strategische Kulturpolitik, initiiert werden.
Der Freistaat Sachsen begeht 2026 ein landesweites „Jahr der jüdischen Kultur“ – 100 Jahre nach Gründung des ersten sächsischen Landesverbandes der jüdischen Gemeinden. Die Initiative zum Themenjahr geht maßgeblich auf die Städte Leipzig und Dresden zurück.
Unter dem Titel „Tacheles“ und dem Motto „Jüdisch – Sächsisch – Mentshlich“ werden mit Projekten, Veranstaltungen und Ausstellungen in ganz Sachsen ein Jahr lang die reichhaltige jüdische Kultur und Geschichte in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Landes, aber auch unwiederbringliche Verluste, sichtbar und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Themenjahr orientiert am jüdischen Feiertagskalender, beginnend mit Chanukka 5786, am 14. Dezember 2025.
Leipzig kann auf eine fast 800-jährige jüdische Kulturgeschichte zurückblicken, die im Vergleich zu anderen Städten einzigartig ist: Die zentrale Lage Leipzigs und die Attraktivität der Messe sorgten dafür, dass bereits im 13. Jahrhundert jüdische Händler aus ganz Europa nach Leipzig kamen. Die Stadt beheimatet heute nach Berlin mit etwa 1.100 Mitgliedern die größte jüdische Gemeinde Ostdeutschlands. Ein enges und lebendiges Netzwerk zwischen der Jüdischen Gemeinde, der Stadt Leipzig, Institutionen und zivilgesellschaftlichen Initiativen widmet sich in unterschiedlichen Facetten und Projekten jüdischem Leben in Leipzig.
Der Leipziger Beitrag zum sächsischen Themenjahr „Tacheles“ steht unter dem Vorbehalt des Beschusses und der Genehmigung der Haushaltssatzung 2025/2026.
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