Die Stadt Leipzig braucht für ihr weiteres Wachstum eine solide wirtschaftliche Basis. Der am Donnerstag vorgestellte Wirtschaftsplan blickt dabei auf ein stabiles Jahr 2024 zurück: Die Einnahmen bei der Gewerbesteuer waren mit 663 Millionen Euro noch nie so hoch wie im abgelaufenen Jahr – allerdings steigen die Ausgaben der Kommune deutlich schneller. Auch unter diesen erschwerten Bedingungen legt Leipzig einen deutlichen Schwerpunkt auf die Investitionen für die Zukunft der Stadt.

Im kommenden Jahr sollen rund 450 Millionen Euro investiert werden, der weitaus größte Anteil fließt in den Schulbau (174 Millionen Euro), in die Verkehrsinfrastruktur investiert Leipzig rund 40 Millionen Euro. Ein Schwerpunkt liegt in der Stadtmitte: Für das neue Naturkundemuseum sind Investitionen von 5,17 Millionen Euro geplant, für Bildungs- und Markthallencampus inklusive der Vorbereitungen für das Einheits- und Freiheitsdenkmal ist rund eine Million Euro reserviert.

„Rund 75 Prozent der städtischen Investitionen verbleiben in Leipzig und der Region“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Jung. „Daher ist jeder Euro, den die Stadt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ausgibt, nicht nur ein Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch ein wichtiger Impuls für die regionale Wirtschaft. Mit einem Investitionsvolumen von rund 450 Millionen Euro in diesem Jahr senden wir ein klares Zeichen an die heimische Wirtschaft.“

Um für Investoren weiterhin attraktiv zu sein und beste Rahmenbedingungen zu bieten, investiert die Stadt in diesem Jahr unter anderem rund 9,3 Millionen Euro in das Technologiezentrum Halle 12 auf dem BioCity Campus. Zur Förderung des Nachwuchses fließen 1,4 Millionen Euro in die Aufstockung des Azubi-Internats in der Hüfferstraße (Kleinzschocher).

Wirtschaftsbericht 2024

„Der Tatkraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen verdanken wir, dass sich Leipzig dem Bundestrend widersetzt: Die Gewerbesteuer ist erneut gestiegen und die Wirtschaft hat mehr als 5.000 neue Jobs geschaffen. Einige Unternehmen verzeichneten sogar Rekorde. Wir freuen uns über das Wachstum, wissen aber auch, dass die Wirtschaft dringend neue Impulse auch auf Bundesebene braucht, um weiterhin erfolgreich zu sein“, fasst Clemens Schülke, Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft, Arbeit und Digitales zusammen. „Als wirtschaftsfreundliche Stadtverwaltung wollen auch wir unseren Beitrag leisten und die Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft stetig verbessern.“ 

2024 gab es viele positive Meldungen von Unternehmen, allen voran in der Automobilbranche. BMW spricht von einem Rekordjahr mit der Produktion von 248.000 Fahrzeugen, so viele wie noch nie, hinzu kommen 1,1 Millionen Batteriemodule und 70.000 Hochvoltspeicher. Die Leipziger Messe verzeichnet den höchsten Jahresumsatz ihrer Geschichte von rund 110 Millionen Euro. Die Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie entwickelten sich weiter, genauso wie das Wirtschaftscluster Energie- und Umwelttechnik.

Mehrere Neubauten entstehen auf dem BioCity Campus (Alte Messe) und Deutschlands größte Solarthermie-Anlage ist im Bau. In der Logistik sorgt die Vertragsverlängerung der DHL Group mit der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) bis 2053 für Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze in der Region. Schließlich hat Beiersdorf das Aerosolwerk hochgefahren und produziert nun mit 270 tarifgebundenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ein neues HolzBauForschungsZentrum der HTWK setzt innovative Impulse im nachhaltigen Bauen.

Schülke ergänzt: „Die Erfolge der großen Unternehmen sind wichtig. Aber, eins ist klar: Wir wollen und müssen unseren Mittelstand weiterhin unterstützen. Denn hier gibt es die meisten Arbeitsplätze.“

Im Rahmen des Mittelstandsförderprogramms wurden 2024 Fördermittel in Höhe von 1,2 Mio. Euro an 136 Leipziger Unternehmen ausgezahlt. Das sind 100.000 Euro mehr als im Vorjahr.

Weitere Informationen: www.leipzig.de/wirtschaftsbericht2024

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