Der deutsch-französische Franz-Hessel-Preis, der seit 2010 gemeinsam von den deutschen und französischen Kulturminister*innen in an deutsch- und französischsprachige Autor*innen verliehen wird und mit 10.000 Euro pro Preisträger*in dotiert ist, wird 2025 erstmals auf der Leipziger Buchmesse vergeben.
Mit dem Franz-Hessel-Preis für zeitgenössische Literatur werden ein*e deutsch- und ein*e französischsprachige*r Autor*in ausgezeichnet, die im Nachbarland noch wenig bekannt sind und deren Werke weitestgehend noch nicht übersetzt wurden. Die Stiftung Genshagen (Deutschland) und die Villa Gillet (Frankreich) vergeben den Franz-Hessel-Preis gemeinsam, der alternierend in Deutschland und Frankreich verliehen wird.
Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth und französische Kulturministerin Rachida Dati ermöglichen diesen Preis, der dazu beiträgt, herausragende Literatur über die Ländergrenzen hinweg zu präsentieren sowie den literarischen und intellektuellen Dialog zwischen Deutschland und Frankreich zu vertiefen. Namensgeber ist der Schriftsteller und Übersetzer Franz Hessel (1880–1941), der mit seinem Leben und Werk (Pariser Romanze, Spazieren in Berlin) ein Mittler zwischen beiden Ländern und Kulturen war.
Astrid Böhmisch, Direktorin der Leipziger Buchmesse: „Ich freue mich sehr, dass der Franz-Hessel-Preis erstmalig auf der Leipziger Buchmesse verliehen wird. Denn er ist eine wichtige Auszeichnung für Werke, die sich mit den gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Gegenwart beschäftigen und im Sinne des Namensgebers ein Brennglas auf das Leben ihrer Protagonisten richten. Durch den Franz-Hessel-Preis erhalten diese Werke mehr Aufmerksamkeit und die Chance, in die jeweils andere Sprache übersetzt zu werden. Das fördert das grenzübergreifende Verständnis für Literatur.“
Die Auswahl für den Preis trifft eine unabhängige deutsch-französische Jury. In der Endauswahl befinden sich:
in deutscher Sprache
Zora del Buono: Seinetwegen (C. H. Beck, 2024)
André Kubiczek: Nostalgia (Rowohlt Berlin, 2024)
in französischer Sprache
Hélène Gaudy: Archipels (L’Olivier, 2024)
Beata Umubyeyi Mairesse: Le convoi (Flammarion, 2024)
Die diesjährige Verleihung des Franz-Hessel-Preises findet am Freitag, den 28. März 2025, um 16 Uhr im Congress Center Leipzig auf der Leipziger Buchmesse statt.
Weitere Informationen zum Preis sind auf der Website der Stiftung Genshagen zu finden.
Mitglieder der Jury auf deutscher Seite: Thorsten Dönges (Literarisches Colloquium Berlin), Hans-Peter Kunisch (Journalist und Autor), Petra Metz (Literaturkritikerin) und Ulrike Vedder (Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin)
Mitglieder der Jury auf französischer Seite: Nils C. Ahl (Journalist und Literaturkritiker), Lucie Campos (Direktorin der Villa Gillet), Francesca Isidori (Journalistin und Literaturkritikerin), Christine de Mazières (ehem. Generalbevollmächtigte des französischen Verlegerverbandes) und Augustin Trapenard (Journalist und Literaturkritiker)
Die Leipziger Buchmesse findet vom 27. bis 30. März 2025 statt. Tickets sind im Online-Ticketshop erhältlich.
Über die Leipziger Buchmesse
Die Leipziger Buchmesse ist der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche und versteht sich als Messe für Leser, Autoren und Verlage. Sie präsentiert die Neuerscheinungen des Frühjahrs, aktuelle Themen und Trends und zeigt neben junger deutschsprachiger Literatur auch Neues aus Mittel- und Osteuropa. Gastland der Leipziger Buchmesse 2025 ist Norwegen.
Durch die einzigartige Verbindung von Messe, „Leipzig liest“ – dem größten europäischen Lesefest – und der Manga-Comic-Con hat sich die Buchmesse zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Zur letzten Veranstaltung präsentierten 2.085 Aussteller aus 40 Ländern die Novitäten des Frühjahrs und begeisterten damit auf dem Messegelände sowie in der gesamten Stadt 283.000 Besucher.
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