Die AfD-Fraktion hat ihren Abgeordneten Alexander Wiesner als Vorsitzenden fรผr den Ausschuss fรผr Verfassung, Recht und Europa benannt. Die Koalition hat die AfD-Fraktion daraufhin aufgefordert, einen anderen Vorsitzenden zu benennen. Dazu erklรคrt die Parlamentarische Geschรคftsfรผhrerin der Linksfraktion, Luise Neuhaus-Wartenberg:
โEs ist schlimm genug, dass die AfD auf den Vorsitz des Verfassungs-, Rechts- und Europaausschusses zugreifen konnte. Dass die Verfassungsfeinde aber ausgerechnet Alexander Wiesner fรผr diesen Posten benannt haben, kรถnnen wir nicht hinnehmen. Unter den AfD-Abgeordneten ist diese Personalie besonders problematisch.
Das liegt schon an Wiesners Nรคhe zu mutmaรlichen Rechtsterroristen aus der Gruppierung ,Sรคchsischen Separatistenโ, von denen er zwei bis vor kurzem sogar als Mitarbeiter beschรคftigt hat. Es ist aus unserer Sicht unglaubwรผrdig, dass Wiesner von deren Gesinnung und Aktivitรคten nichts mitbekommen haben will. Auรerdem ist er eine zentrale Person bei der rechtsextremen ,Jungen Alternativeโ, von der sich sogar die AfD-Mutterpartei inzwischen trennen will.
Das Ansehen des gesamten Parlaments wird beschรคdigt, wenn es von Menschen wie Alexander Wiesner reprรคsentiert wird. Wenn das nรถtig wird, sollten die demokratischen Fraktionen daher gemรคร der Geschรคftsordnung zum Mittel eines Abwahlantrags greifen.
Wir werden genau darauf achten, wie die von der AfD benannten Ausschussvorsitzenden ihr Amt ausรผben.โ
Hintergrund
Laut ยง 23 Abs. 3 der Geschรคftsordnung kann der Landtag mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Ausschussvorsitzenden abberufen. Um den Antrag zu stellen, sind die Unterschriften von 45 Abgeordneten vonnรถten. CDU, SPD, Grรผne und Linke stellen insgesamt 64 Abgeordnete.
Keine Kommentare bisher