Die Koordinierungsstelle für „Alternative Lernangebote“ hat ihre Arbeit aufgenommen. Sie soll alle Projektbeteiligten bei der Erprobung alternativer Beschulungsformen unterstützen, beraten und den Austausch fördern. Träger der Koordinierungsstelle ist das Institut für Produktives Lernen in Europa an der Alice Salomon Hochschule e. V. (IPLE).
„Um sozial-emotional beeinträchtigte Schülerinnen und Schüler aufzufangen und Schulverweigerung zu verhindern, brauchen wir alternative Beschulungen. Unser Ziel ist es, die Jugendlichen wieder in einen Klassenverband zu integrieren oder den Wechsel in eine Berufsausbildung zu erreichen. Damit das gelingt, werden die Projektträger der alternativen Lernangebote von der Koordinierungsstelle unterstützt“, so Kultusminister Conrad Clemens, der darauf hinwies, dass bereits zum Schuljahresstart 2024/2025 insgesamt 18 Projekte zur Entwicklung und Erprobung von alternativen Lernangeboten bewilligt wurden und diese ihre Arbeit aufgenommen haben.
Eine Auftaktveranstaltung für alle Beteiligten der ersten 18 Vorhaben findet am 4. Februar 2025 als Online-Veranstaltung statt.
„Am Ende müssen wir wissen, ob wir mit den alternativen Lernangeboten die Schüler zurückgewinnen und ihnen ein selbstbestimmtes Leben mit Ausbildung und Beruf ermöglichen können. Deswegen findet eine wissenschaftliche Begleitung statt“, betonte Clemens.
Die wissenschaftliche Projektbegleitung wird durch die Technische Universität Chemnitz (Professur für Allgemeine und Biopsychologie) durchgeführt und soll Aufschluss über die Wirksamkeit der „Alternativen Lernangebote“ geben. Im Ergebnis sollen Empfehlungen vorliegen, wie erfolgreiche Ansätze verstetigt, im Regelschulsystem weitergeführt und auf andere Standorte übertragen werden können.
Die Finanzierung der Koordinierungsstelle und der wissenschaftlichen Begleitung ist über einen Zeitraum von knapp vier Jahren aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) und Landesmitteln geplant. Hierfür stehen insgesamt 1,9 Millionen Euro zur Verfügung. Die Umsetzungsprojekte werden mit insgesamt 17,7 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert.
Hintergrund
Benachteiligte Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen noch gezielter in ihrer Bildungslaufbahn unterstützt werden. Das sieht die geänderte ESF-Plus-Förderrichtlinie „Bildungspotenziale lebenslanges Lernen 2021-2027“ des Kultusministeriums vor, die im November 2023 das Kabinett beschlossen hat. Ziel der Förderung ist es, die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Lern-, Leistungs- und Entwicklungsschwierigkeiten sowie Erwachsenen, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben, mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten zu verbessern.
Für das Gesamtprogramm „Bildungspotenziale lebenslanges Lernen 2021-2027“ stehen derzeit insgesamt 134 Millionen Euro zur Verfügung. Davon kommen 80,6 Millionen Euro von der Europäischen Union und 53,4 Millionen Euro stellt der Freistaat Sachsen zur Kofinanzierung bereit. Die Fördersätze liegen zwischen 95 und 100 Prozent.
Weitere Informationen sind abrufbar unter:
Internetseite des Kultusministeriums (https://schule.sachsen.de/europaeischer-sozialfonds-esf-plus-2021-2027-7745.html)
Internetseite der Koordinierungsstelle (https://iple.de/alternative-lernangebote-esf-plus/)
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