Die Weihnachtszeit naht und mit ihr die alljährliche Suche nach Geschenken. Ob Technik, Textilien, Schmuck oder Spielzeug – bei auffälligen Schnäppchen in Online-Shops sollte man misstrauisch werden. Besonders auf den chinesischen E-Commerce-Plattformen Temu und Shein werden gefälschte und wenig hochwertige Produkte zu Billig-Preisen angeboten. Extrem niedrige Preise bedeuten allerdings meist auch extrem schlechte Qualität und fehlende Produktsicherheit.

Die Organisation Toy Industries of Europe (TIE) hat bei einer Stichprobenuntersuchung von Kinderspielzeug aus dem Temu-Angebot gravierende Mängel bei jedem der getesteten Spielzeuge festgestellt. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann zu ernsten Gefahren führen, zum Beispiel durch verbotene Weichmacher in Plastikspielzeug, giftigen Stoffen, scharfen Kanten oder sich lösenden Kleinteilen, die schlimmstenfalls verschluckt werden können.

Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Billig kann schnell teuer werden – gerade bei Spielzeugen, die im nicht-europäischen Ausland hergestellt worden sind, sollten Eltern und Großeltern auf Qualität und Sicherheit setzen, nicht auf Schnäppchen. Ein sicheres Geschenk unterm Weihnachtsbaum ist die beste Freude für unsere Kinder.

In Europa haben wir aus guten Gründen strenge Sicherheitsstandards. Wer online kauft, muss sich auf sichere und unbedenkliche Produkte verlassen können. Gerade wenn es um die Produktsicherheit von Spielzeug geht, sollte man deshalb einen großen Bogen um Billig-Shops und große Online-Plattformen wie Temu oder Shein machen. Mit dem Einkauf im Einzelhandel sind Eltern und Großeltern hingegen auf der sicheren Seite.“

Händler wie Temu können derzeit für ihre gefährlichen Produkte nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Denn die Plattform bietet in ihrem Angebot nur Erzeugnisse von Drittanbietern – beinahe ausschließlich aus der Volksrepublik China.

Wirtschaftsminister Dulig: „Deutsche und europäische Unternehmen dürfen nicht dadurch benachteiligt werden, dass andere die geltenden Regeln umgehen. Um die Verbraucher zu schützen und unsere europäischen Rechtsvorschriften konsequent durchsetzen zu können, brauchen wir wirksame Maßnahmen auf Bundes- und EU-Ebene. Wir stehen dazu in intensivem Austausch mit dem Bundeswirtschaftsministerium. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben es aber heute schon selbst in der Hand, wo sie einkaufen.“

Wer aufmerksam kauft, kann seinen Kindern und Enkeln sichere und hochwertige Spielfreude schenken. Ein bisschen Recherche und Vorsicht schützt vor unliebsamen Überraschungen.

Tipps für den sicheren Spielzeugkauf

  • Einkauf im stationären Einzelhandel mit entsprechender Beratung.
  • Händleradresse prüfen: Bei Online-Käufen sollte die Adresse des Verkäufers genau geprüft werden, um Händler aus Fernost zu erkennen.
  • Prüfen mit allen Sinnen. Ausschlusskriterien sind u.a. auffälliger Geruch, scharfe Ecken und Kanten, abfärbende Materialien, Füllungen, die sich aus Stofftieren ziehen lassen, lose Kleinteile.
  • CE-Kennzeichnung beachten: Obwohl kein Prüfzeichen, sollte das CE-Zeichen vorhanden sein. Fehlt es, sollte man besser die Finger vom Produkt lassen.
  • Auf Prüfsiegel achten: Das GS-Zeichen steht für „geprüfte Sicherheit“. Auch das „Spielgut“-Siegel bietet Orientierung.

Eine andere Möglichkeit sind kreative Geschenkideen, wie gebrauchtes Markenspielzeug Produkte aus sozialen Werkstätten oder Spielzeug aus heimischem Holz.

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