Kinder und Jugendliche stehen unter Druck. Das belegen aktuelle Studien. Die Jugendstudie 2023 in Leipzig zeigt einen deutlichen Anstieg von Unzufriedenheit unter Jugendlichen. Nur noch 61 Prozent der Jugendlichen waren laut dieser Erhebung mit ihrem Leben zufrieden oder sehr zufrieden, 2015 waren es noch 72 Prozent gewesen (2010: 71 Prozent). Die Schulsozialarbeit kann hier Abhilfe schaffen und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen unterstützen.
In Sachsen geht der flächendeckende Ausbau der Schulsozialarbeit nur in Trippelschritten voran. Durch die aktuellen Haushaltsdiskussion im Freistaat Sachsen droht neues Ungemach. Zahlreiche Kommunen und Landkreise gehen bei der Schulsozialarbeit in Vorkasse, in der Hoffnung, dass der Freistaat später in die Regelförderung einsteigt. Sparen Kommunen und Landkreise, drohen Kürzungen bei den freiwilligen Aufgaben – darunter fällt die Schulsozialarbeit. In Sachsen ist die Schulsozialarbeit ausschließlich in Ober- sowie Gemeinschaftsschulen gesetzlich vorgeschrieben.
In der Leipziger Volkszeitung (LVZ) vom 27.12.2024 wird berichtet, dass in Sachsen Kürzungen im Bereich der Schulsozialarbeit drohen. Diese darf aber nicht gekürzt, sondern muss vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Problemlagen ausgebaut werden.
Dazu erklärt der Lehrer und sächsische Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann: „Der Freistaat Sachsen muss endlich die Kommunen bei der Finanzierung der Schulsozialarbeit auch an Gymnasien unterstützen. Ständig steht diese so wichtige Arbeit auf den Streichlisten der sächsischen Finanzbürokratie. Zahlreiche Schulleiterinnen und Schulleiter haben sich an die Behörden gewendet – Schulsozialarbeit muss unhinterfragte Regel an allen Schulen in Sachsen werden. Ich unterstütze aus diesem Grund die Forderungen des Bündnisses „Schulsozialarbeit an allen Schulen“, das die Schulsozialarbeit gesetzlich an allen allgemeinbildenden Schulen verpflichtend verankern will.“
Die Partei Die Linke hat sich in ihrem Wahlprogramm zur Landtagswahl 2024 klar bekannt: „Wir wollen Schulsozialarbeit an allen Schulen garantieren und die Lehrkräfte durch multiprofessionelle Teams entlasten. (…) Schulsozialarbeit muss es verpflichtend an allen Schulen geben, den Grund- und Oberschulen, den Gymnasien sowie den Gemeinschafts- und Förderschulen und auch an Berufsschulen. Wir streben an, für jede Schule mindestens eine:n Sozialarbeiter:in zur Verfügung zu stellen.“
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