Noch werden die Tage immer kürzer und die Nächte immer länger. Doch die Tage der Dunkelheit sind angezählt. Der Zeitpunkt des frühesten Sonnenuntergangs des Jahres ist fast erreicht. Danach geht die Sonne wieder später unter. Doch erst am 21. Dezember ist mit der Wintersonnenwende der dunkle Tiefpunkt erreicht.
Der Weihnachtsmonat ist der dunkelste Monat des Jahres. „Es ist zugegebenermaßen etwas verwirrend: Der früheste Sonnenuntergang findet schon um den 12. Dezember herum statt. Selbst ganz im Süden Deutschlands schrumpft die Tageslänge bis zur Sonnenwende am 21. Dezember auf knapp 8,5 Stunden. Im Norden Schleswig-Holsteins steht die Sonne dann nur wenig mehr als 7 Stunden über dem Horizont. Die Nacht darauf ist die längste des Jahres und es ist fast 12 Stunden zappenduster. Der späteste Sonnenaufgang lässt dann noch bis um den Jahreswechsel herum auf sich warten“, erklärt Annika Jacob, Meteorologin bei WetterOnline.
Die Talsohle der langen Nächte ist kurz vor Weihnachten also endlich durchschritten und die Tage werden ganz allmählich wieder länger. Zwar ist davon anfangs noch kaum etwas zu merken, doch bis zum Jahresende nimmt die Dauer des lichten Tages unterm Strich immerhin schon wieder um rund 4 Minuten zu.
Spätester Sonnenaufgang erst Anfang Januar
Die Zunahme der Tageslänge geschieht nicht gleichmäßig auf morgens und abends verteilt. Denn der früheste Sonnenuntergang findet bereits um den 12. Dezember herum statt, der späteste Sonnenaufgang dagegen erst um den 2. Januar. Ursachen dieses Phänomens sind die elliptische Form der Erdbahn um die Sonne sowie die Neigung der Erde zu ihrer Umlaufbahn.
So erreicht die Erde den sonnennächsten Bahnpunkt ihrer Umlaufellipse um die Sonne Anfang Januar. Weil sich die Erde in Sonnennähe deutlich schneller auf ihrer Bahn fortbewegt als Anfang Juli in Sonnenferne, bewegt sich auch die Sonne jetzt scheinbar schneller vor dem Sternenhintergrund als im Sommer. Dagegen dreht sich die Erde stets gleich schnell in 24 Stunden einmal um sich selbst.
Sonnenuhr geht fast immer vor oder nach
Diese Umstände führen dazu, dass eine Sonnenuhr gegenüber der „normalen“ Ortszeit im Laufe eines Jahres um bis zu 8 Minuten vor- oder nachgeht. Die „Sonnenzeit“ weicht also die meiste Zeit des Jahres von der „Uhrzeit“ ab.
Ein weiterer die „Sonnenzeit“ beeinflussender Effekt beruht auf der Neigung der Erdachse. Diese lässt – je nach Jahreszeit – die Sonnenuhr ebenfalls um bis zu 10 Minuten abwechselnd vor- oder nachgehen. Weil sich beide Effekte gegenseitig überlagern, können sie sich in ihrer Wirkung auch wechselweise verstärken oder aufheben.
So kommt es, dass die möglichen Abweichungen der „Sonnenzeit“ von der Uhrzeit im Jahresgang im Extremfall über eine Viertelstunde erreichen können.
Das gleiche Phänomen macht sich übrigens auch zur Zeit der Sommersonnenwende Ende Juni bemerkbar. Weil sich die Sonne dann aber wegen ihrer größeren Entfernung deutlich langsamer vor dem Himmelshintergrund bewegt als im Dezember, liegen auch die beiden Eckdaten weniger weit auseinander: So findet der früheste Sonnenaufgang um den 16. Juni statt, spätester Sonnenuntergang ist dagegen am 25. Juni.
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