Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember fordert der DGB Sachsen mehr Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in sächsischen Unternehmen.
„Der Arbeitsmarkt in Sachsen ist für Menschen mit Behinderung nach wie vor exklusiv, statt inklusiv. Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen liegt in Sachsen mit 4,0 Prozent deutlich unter der gesetzlich vorgeschriebenen Quote von 5 Prozent. Mit Blick auf die Fachkräfteentwicklung ist unverständlich, warum Arbeitgeber nicht stärker auf die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen setzen. Zumal diese im Durchschnitt gut qualifiziert sind“, so der Vorsitzende des DGB Sachsen, Markus Schlimbach.
Nach den aktuellsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, machten in Sachsen schwerbehinderte Menschen bei privaten Arbeitgebern lediglich 3,4 Prozent aller Beschäftigten aus, bei öffentlichen Arbeitgebern 5,9 Prozent. Von den 8.913 Unternehmen in Sachsen, die eine Quote erfüllen mussten (mit mehr als 20 Mitarbeitern), hätte sogar jedes vierte Unternehmen (2.251) keinen einzigen schwerbehinderten Beschäftigten.
In den letzten zehn Jahren hat sich daran in Sachsen nur wenig verändert. Bei den privaten Arbeitgebern ist die Erfüllung der Beschäftigungspflicht gegenüber dem Vorjahr sogar leicht gesunken.
„Die Unternehmen müssen ihre gesetzliche Beschäftigungspflicht schwerbehinderter Menschen ernster nehmen und der Inklusion bei der dualen Ausbildung einen höheren Stellenwert beimessen. Sowohl bei der Ausbildung als auch bei der Beschäftigung können die Arbeitgeber auf vielfältige Unterstützungsangebote zurückgreifen: Lohnkostenzuschüsse, Finanzierung der Ausstattung des Arbeitsplatzes oder Begleitung durch Fachpersonal im Betrieb. Viele Unternehmen sind aber zu zögerlich und hier muss mehr Druck gemacht werden. Das gilt insbesondere für diejenigen, die keinen einzigen schwerbehinderten Menschen beschäftigen,“ sagte Schlimbach.
Datenquelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit für das Jahr 2022: Einzelausgaben – Statistik der Bundesagentur für Arbeit
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