In Sachsen wurden im Jahr 2023 laut den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) insgesamt 120 neue HIV-Diagnosen registriert. Das zeigt, dass HIV nach wie vor eine Realität für viele Menschen im Freistaat ist. Insgesamt leben in Sachsen etwa 3.100 Menschen mit einer HIV-Infektion. Es ist dringend notwendig, Prävention weiterhin in den Mittelpunkt zu stellen, den Zugang zu Behandlung zu sichern und die medizinische Versorgung flächendeckend zu gewährleisten.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: „Der Welt-AIDS-Tag 2024 ruft uns dazu auf, das Thema HIV neu zu denken und den Fortschritt in der Therapie zu würdigen, während wir uns gleichzeitig der noch immer bestehenden Stigmatisierung und den Ungleichheiten im Zugang zu medizinischer Versorgung stellen. Jeder Mensch mit HIV hat das Recht auf eine wirksame Behandlung, auf ein Leben ohne Diskriminierung und auf Unterstützung durch die Gesellschaft. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, diese Rechte zu schützen und zu fördern.“

Zum Welt-AIDS-Tag 2024 möchte das Sozialministerium auch in diesem Jahr ein wichtiges Signal senden: HIV und Aids sind nach wie vor globale Herausforderungen, doch der Weg zur Behandlung und Prävention ist heute weiter geebnet als je zuvor. Unter dem Motto „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ wird durch die Bundesgesundheitszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Partnerschaft mit der Deutschen Aids-Stiftung und der Deutschen Aidshilfe dazu aufgerufen, HIV aus einer neuen Perspektive zu betrachten – als eine behandelbare chronische Erkrankung, bei der Diskriminierung und Stigmatisierung weiterhin überwunden werden müssen.

HIV-positive Menschen können mit den richtigen medizinischen Ressourcen ein gutes und erfülltes Leben führen. Was jedoch nach wie vor fehlt, sind gesellschaftliche Akzeptanz und der umfassende Zugang zu den notwendigen therapeutischen Mitteln.

Aber ein erfolgreicher Kampf gegen HIV erfordert mehr als nur medizinische Versorgung. Zivilgesellschaftliche Initiativen, lokale Organisationen und soziale Netzwerke spielen eine unverzichtbare Rolle bei der Prävention, Aufklärung und Unterstützung von HIV-positiven Menschen. Auch in Sachsen leisten zivilgesellschaftliche Initiativen, wie die Aidshilfen, einen unverzichtbaren Beitrag, indem sie aufklären, unterstützen und den Dialog zwischen den Betroffenen und den medizinischen Einrichtungen fördern.

Im Oktober 2023 hat die Staatsregierung außerdem die Deklaration #positivarbeiten unterzeichnet, um zu verdeutlichen, dass hier HIV-positive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter willkommen sind.

Weltweit leben schätzungsweise 40 Millionen Menschen mit HIV. Trotz erheblicher Fortschritte bei der Prävention und Behandlung sind noch immer 1,5 Millionen Menschen, die sich jährlich neu infizieren, und viele Millionen haben keinen Zugang zu lebensnotwendigen Therapien. Besonders in den Ländern des globalen Südens, wo der Zugang zu Gesundheitsdiensten und antiretroviralen Medikamenten stark eingeschränkt ist, bleibt HIV eine gravierende Herausforderung.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar