Die Ausländerfeindlichkeit nimmt in Deutschland wieder manifest zu. Grund dafür ist vor allem der Anstieg in Westdeutschland. Das zeigt die 12. Leipziger Autoritarismus-Studie, wonach in Westdeutschland die Ausländerfeindlichkeit von 12,6 Prozent bei der letzten Befragung 2022 auf 19,3 Prozent stieg. Im Osten sank der Wert leicht um rund 1,5 Prozent.
„Insgesamt zeigt die Studie, dass eine Rückkehr zu klassischen Rollenbildern, antifeministischen und transfeindlichen Weltbildern sowie eine zunehmende Ausländerfeindlichkeit entgegen der landläufigen medialen Darstellung bei Weitem kein alleiniges ostdeutsches Phänomen sind. Und auch der zunehmende Antisemitismus ist besorgniserregend, insbesondere die ansteigende Tendenz im Westen. Die Studie sollte daher Pflichtlektüre für alle Bundestagsabgeordneten werden“, erklärt Sören Pellmann, Vorsitzender der Gruppe Die Linke. Pellmann weiter:
„Nach dem Ampelchaos der letzten Jahre steigt zugleich rapide die Unzufriedenheit mit dem politischen System. Nur noch 29,7 Prozent der Befragten in Ostdeutschland sprachen sich für die Demokratie, wie sie in Deutschland funktioniert, aus. 2022 waren es noch 53,5 Prozent. Aber auch im Westen sind laut der Studie nur noch 46 Prozent mit dem Funktionieren der Staatsform zufrieden.
Der gesellschaftliche Riss verläuft aber schon lange nicht mehr zwischen Ost und West. Anstatt jedes Mal, wenn rechte und autoritäre Akteure bzw. die AfD stärker werden, plumpes Ostdeutschland-Bashing zu betreiben, sollten wir den realen Gründen für die wachsende Rechtsentwicklung nachgehen, die ja durch die herrschende Politik befeuert wird. Dagegen hilft kein ‚Weiter-so‘, sondern vielmehr eine solidarische Politik mit Investitionen in die Zukunft, die wieder Hoffnung auf ein besseres Morgen machen.“
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