Mit Warnstreiks erhöhen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ab morgen in Sachsen, Brandenburg und Berlin den Druck auf die Arbeitgeber. Die Arbeitsniederlegungen starten am Dienstag in verschiedenen Unternehmen unter anderem in Potsdam, Brandenburg an der Havel, Dresden, Berlin, Leipzig und Bautzen.
„Mit den Warnstreiks zeigen die Kolleginnen und Kollegen, dass die Arbeitgeber ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen müssen“, erklärte IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Dirk Schulze. „Wir wollen mehr Entgelt und wir wollen es früher und mit kürzerer Laufzeit.“
Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden stehen in der Tarifauseinandersetzung für die Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen wichtige Weichenstellungen bevor. Warnstreiks sind mit Ablauf der Friedenspflicht am 28. Oktober um 24 Uhr möglich. Und die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen ruft bereits für den 29. Oktober die Beschäftigten in mehreren Unternehmen zu Arbeitsniederlegungen auf. Weitere Warnstreiks schließen sich direkt in den Tagen danach an.
In der nächsten Woche verhandelt die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen zum dritten Mal mit den Arbeitgebern über einen tragfähigen Abschluss. Die Verhandlungen finden am Dienstag, den 5. November, am Morgen in Berlin für Berlin-Brandenburg und am Nachmittag in Radebeul für Sachsen statt.
Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten erreichen.
Der Arbeitgeber schlagen neun Nullmonate vor, dann eine Entgelterhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen 27 Monate betragen.
Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer für Berlin-Brandenburg und für Sachsen: „Zwei Verhandlungsrunden haben gezeigt, dass wir ohne Druck nicht zu einem überzeugenden Ergebnis kommen. Wir brauchen einen Abschluss, der die Kaufkraft stärkt und damit auch der Konjunktur hilft. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber wäre ein Krisenverstärker. Es missachtet zudem die Lage der Beschäftigten.“
Warnstreiks und Aktionen am Dienstag, 29. Oktober 2024 in Berlin-Brandenburg-Sachsen
Berlin – 29. Oktober 2024
09.00 Uhr Warnstreik Mercedes-Benz AG Werk Berlin
Daimlerstraße 143, 12277 Berlin
12.30 Uhr Gemeinsamer Warnstreik der Firmen
Stadler Deutschland GmbH, Stadler Rail Service GmbH, G-Elit Präzisionswerkzeuge GmbH, Hitachi Rail GTS Deutschland GmbH,
GE Power GmbH, Lessingstraße 102, 13158 Berlin
Brandenburg – 29. Oktober 2024
05.00 Uhr Warnstreik ZF Getriebe Brandenburg GmbH
vor dem Tor, Caasmannstraße 9, 14770 Brandenburg
9.00 Uhr Warnstreik Airbus Defence and Space GmbH
vor dem Tor, Platz der Einheit 14, 14467 Potsdam
Sachsen – 29. Oktober 2024
09.00 Uhr Warnstreik ALSTOM Transportation GmbH
vor dem Tor, Fabrikstr. 41, 02625 Bautzen
9.00 Uhr Warnstreik BMW AG Werk Leipzig
vor dem Tor, BMW Allee 1, 04349 Leipzig
11.45 Uhr Warnstreik FläktGroup Wurzen GmbH
vor dem Tor, Lüptitzer Str. 39, 04808 Wurzen
12.45 Uhr Warnstreik GF Casting Solutions Lpz. GmbH
vor dem Tor, Georg-Fischer-Str. 2, 04249 Leipzig
13.00 Uhr Warnstreik SICK Engineering
vor dem Tor, Bergener Ring 27, 01458 Ottendorf-Okrilla
13.00 Uhr gemeinsamer Warnstreik der Firmen LTB Leitungsbau GmbH, Koenig & Bauer und TK Aufzüge GmbH
13.00 Uhr Warnstreik TK Aufzüge GmbH
vor dem Tor, Hamburger Str. 37, 01067 Dresden
13.00 Uhr Warnstreik Bahntechnik Brand-Erbisdorf
vor dem Tor, Berthelsdorfer Str. 8, 09618 Brand-Erbisdorf
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