Im Zentrum der 2. strukturWANDELkonferenz am Mittwoch, dem 2. Oktober, standen Menschen, die darauf hinweisen, dass Geschlechtergerechtigkeit ein gesamtgesellschaftliches Anliegen ist und gestaltet werden muss: Strukturwandel gelingt nur unter aktiver Beteiligung der in der Region lebenden Frauen – damit noch mehr Menschen am Wandel in der Lausitz partizipieren und sich in der Lausitz wohlfühlen können und Mitbestimmung nicht eine Frage des Geschlechts ist. Das Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) war an der Organisation und Umsetzung der Konferenz beteiligt.
Knapp 140 Teilnehmende widmeten sich der aktuellen Entwicklung von Gleichstellungsaspekten im Strukturwandel der Lausitz und möglichen Lösungsansätzen für noch offene Bedarfe und Herausforderungen. So wurden unter anderem Daten und Fakten zusammengetragen, die sowohl aus der regionalen als auch Bundesperspektive Hinweise geben, welche Faktoren Einfluss auf eine positive Entwicklung haben und wie demnach die bisherigen Maßnahmen des Strukturwandels wirken.
Es wurde weiterhin in mehreren Panels die Frage beleuchtet, wie Gleichstellung konkret unter anderem in Unternehmen, Verwaltungsstrukturen praktisch umgesetzt werden kann und warum sowohl Generationskonflikte als auch die europäische Vernetzung Chancen bieten.
Staatssekretärin Dr. Gesine Märtens leitete das Panel „Weichenstellung für eine geschlechtergerechte Gestaltung des Strukturwandels – Impulse für den Transformationsprozess in der Lausitz!“. Die 2. strukturWANDELkonferenz schloss damit die Lücke zwischen dem Wissen über ungleiche Folgen von Strukturwandelprozessen und der Fähigkeit zu handeln.
Sie war ein wichtiger Schritt zur Verzahnung aller Kräfte und trug zur Sichtbarkeit der Akteure und der Themen bei. Sie verstand sich als Beitrag zum „Von-einander-Wissen“ und als Aufruf zur Verbündung und Vernetzung und folgte der Intention, dass Solidarität und Erfahrungsaustausch zum Ziel führen.
Die 2. strukturWANDELkonferenz wurde umgesetzt durch das Bündnis Gleichstellung Lausitz! Das Bündnis Gleichstellung ist ein Zusammenschluss von Sächsinnen und Brandenburgerinnen, die die in zwei Bundesländern geteilte Lausitz als eine Region betrachten und sich proaktiv in die Gestaltung des Lausitzer Strukturwandels einbringen. Es besteht aus Personengruppen, die in den bestehenden Formaten und Strukturen bisher kaum sichtbar sind oder sich aktiv einbringen können.
Die Initiative für das Bündnis ging von den Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten der Lausitz aus. Mehr als zehn Kommunale Gleichstellungsbeauftragte haben eine Schnittstelle von Gleichstellung und Strukturwandel geschaffen. Sie positionieren sich proaktiv und setzen sich seit 2020 gemeinsam mit der Landesgleichstellungsbeauftragten aus Brandenburg, begleitet vom TRAWOS-Institut der Hochschule Zittau/Görlitz auf verschiedenen Ebenen für einen geschlechtergerechten Strukturwandel ein.
Sie gewinnen kontinuierlich Unterstützung auf Landes-, Bundes- und EU- Ebene. Neben den Lausitzbeauftragten arbeitet das Bündnis Gleichstellung mit langjährigen und neuen Partnern in Wissenschaft, Wirtschaft, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft zusammen und entwickelt Maßstäbe der Zusammenarbeit.
Das Bündnis will Beteiligung und Transparenz im Strukturwandel. Es will, dass mehr Frauen in Gremien und auf Podien sitzen und sprechen. Dafür soll Frauen die Möglichkeit gegeben werden. Es will darauf hinweisen, dass Ungleichheitsdynamiken im Strukturwandel auf Kosten von Frauen gehen und deren Gestaltungsabsichten in den Vordergrund stellen.
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