Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Entwicklung des europäischen Halbleiterstandorts Dresden und der Region fördert der Freistaat die Bemühungen um eine noch intensivere Zusammenarbeit der Kommunen.

Die Landeshauptstadt Dresden und Umlandkommunen haben mit Unterstützung des Freistaates das Projekt „Intensivierung der Kooperation zur Entwicklung des europäischen Halbleiterstandorts Region Dresden“ auf den Weg gebracht, das die institutionelle Zusammenarbeit der kommunalen Akteure stärken soll.

Ministerpräsident Michael Kretschmer und die Staatssekretärin im Staatsministerium für Regionalentwicklung, Barbara Meyer, überreichten am Montag in Dresden einen entsprechenden Zuwendungsbescheid in Höhe von 329.892,67 Euro an die kommunalen Spitzenvertreter. Die Mittel zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit werden über die Förderrichtlinie Regionalentwicklung bereitgestellt.

Regierungschef Kretschmer betonte: „Die Milliarden-Investition des taiwanesischen Halbleiterkonzerns TSMC ist ein herausragender Erfolg für Sachsen, Deutschland und ganz Europa. Sie festigt Sachsens Position als führender Hightech-Standort und bietet enorme Chancen für die gesamte Region. Jetzt gilt es, gemeinsam die Weichen für die Zukunft zu stellen und die anstehenden Aufgaben in den Bereichen Infrastruktur, Bildung und Wirtschaftsentwicklung entschlossen anzugehen. Eine enge und gute Zusammenarbeit der Kommunen ist entscheidend, um voranzukommen und die gesamte Region weiter zu entwickeln und zu stärken.“

Staatssekretärin Meyer unterstrich: „Die Chancen, die die Ansiedlung von ESMC bietet, sind immens – die Herausforderungen für die Region Dresden sind es aber auch. Darum ist es richtig, dass sich die Städte und Gemeinden auf den Weg machen, um die Herausforderungen auch langfristig und gemeinsam zu lösen. Ich freue mich, dass wir mit unserer Förderrichtlinie ein Instrument haben, um die Kommunen auf diesem Weg zu unterstützen.“

Ralf Müller, Bürgermeister der Stadt Dohna und Sprecher des Netzwerks Erlebnisregion Dresden, sagte: „Alle Bürgermeister der Erlebnisregion stehen hinter dem Vorhaben der tieferen Kooperation in der Region, da die Ansiedlung in der Größenordnung nur gemeinsam zum Erfolg gebracht werden kann. Wir brauchen neue, kooperative Abstimmungen, um eine gleichmäßige und schnelle Entwicklung in der gesamten Region zu sichern.“

Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, erklärte: „Die dynamische wirtschaftliche Entwicklung im Dresdner Norden hat Auswirkungen bis weit über die Grenzen der Landeshauptstadt Dresden hinaus. Nicht nur die Ansiedlung des Halbleiterherstellers ESMC bringt mehrere Tausend neue Arbeitsplätze mit sich, sondern auch viele Bestandsunternehmen planen Erweiterungen oder realisieren diese bereits. Ich bin optimistisch, dass wir auch in den folgenden Jahren weiteres Wachstum sehen werden.

Diese Entwicklungen bringen einen Handlungsbedarf auf verschiedenen Feldern mit sich, von technischer Infrastruktur und Verkehr über Wohnen bis hin zur sozialen Infrastruktur. Vieles davon lässt sich nur in Zusammenarbeit aller regionalen Partner lösen. Mit dem Projekt widmen wir uns in einem ersten Schritt den Themen Wohnen, Gewerbe und Fachkräfte und bereiten damit einen erneuten Anlauf vor, der regionalen Zusammenarbeit eine konkretere Form zu geben.

Aus den Ergebnissen des Projekts werden sich weitere Aktivitäten ableiten. Ich bin sehr froh über die Unterstützung und den Willen zur interkommunalen Zusammenarbeit bei allen Städten und Gemeinden sowie den Landkreisen in der Region Dresden und danke der Erlebnisregion Dresden für die Bereitschaft, hierbei eine Führungsrolle zu übernehmen und dem Freistaat Sachsen für die finanzielle Unterstützung.“

Hintergrund

Die Sächsische Staatsregierung erwartet nach der jüngsten Ansiedlungsentscheidung von TSMC, dass weitere Zulieferer und Dienstleister folgen. Neben den damit verbundenen positiven wirtschaftlichen Effekten für Sachsen bringt diese sehr erfolgreiche Entwicklung auch infrastrukturelle Herausforderungen in der Region mit sich: Themen wie der Ausbau der Verkehrsnetze, die Sicherstellung der Energieversorgung, die Schaffung neuer Gewerbeflächen sowie die Entwicklung von Wohnraum müssen über Verwaltungsgrenzen hinweg abgestimmt und umgesetzt werden.

Die interkommunale Kooperation soll nun weiter gestärkt werden. Bis Ende 2025 sollen beispielsweise die Potenziale für Wohnbau- und Gewerbeflächen in der Region ermittelt und dem erwarteten Zuzug von Arbeitskräften sowie der damit verbundenen Einwohnerentwicklung gegenübergestellt werden.

In der Stadt-Umland-Region Dresden gibt es bereits seit längerem enge Verflechtungen zwischen der Landeshauptstadt und den umliegenden Städten und Gemeinden. Eine wichtige Grundlage der Zusammenarbeit bietet das seit 2003 bestehende informelle Netzwerk „Erlebnisregion Dresden“.

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