Im Zeitalter des digitalen Wandels unserer Gesellschaften kommt der nachhaltig erfolgreichen digitalen Transformation unserer Wirtschaft eine herausragende Bedeutung zu. Durch die Nutzung digitaler Technologien können Prozesse verbessert, Kosten gesenkt und neue Geschäftsmöglichkeiten geschaffen werden. Dabei kommt es zu grundlegenden Änderungen in der Arbeitsweise von Unternehmen.
Gleichzeitig bestimmt der Grad der Digitalisierung die Chancen und tatsächlichen Möglichkeiten im internationalen Wettbewerb. Doch wo genau stehen die Unternehmen in Deutschland bei der Digitalisierung?
Um diese Frage fundiert zu beantworten, planen die Länder eine Pilotstudie zum Stand der Digitalisierung der Wirtschaftsunternehmen in Deutschland. Mit Beschluss der Digitalministerkonferenz (DMK) wurde eine Arbeitsgruppe unter der Leitung Sachsens beauftragt, eine mögliche Umsetzung einer Pilotstudie zum Stand der Digitalisierung in der Wirtschaft vorzulegen. Die DMK hat diesen heute zur Kenntnis genommen und die Arbeitsgruppe beauftragt, mit der Prüfung fortzufahren und erneut zu berichten.
Digitalminister Martin Dulig: „Erfolgreiche Digitalisierung braucht Wissen und Werkzeuge. Dazu müssen wir genau erfassen, wo mögliche Werkzeuge effizient ansetzen können und wie sie beschaffen sein müssen – also wo die Wirtschaft steht. Wir wollen, dass Digitalisierung in Zukunft noch stärker in den Unternehmen genutzt wird, um Arbeit zu erleichtern, Effizienz zu erhöhen, Innovationen voranzutreiben und Wertschöpfung zu verbessern. Damit Länderpolitik zielgerichtet erfolgen kann, braucht es länderspezifische Erhebungen von Daten, die auch Vergleiche innerhalb Deutschlands zulassen, um voneinander zu lernen, aber auch Stärken und Schwächen zu erkennen.“
Die Länder sind sich darin einig, dass die derzeit vorliegenden Daten zur Digitalisierung in der Wirtschaft nicht ausreichen, um ein umfassendes und fundiertes Verständnis der digitalen Transformation für ganz Deutschland zu gewinnen. Es wird zwar intensiv geforscht, aber die vorhandenen Untersuchungen liefern weder einheitliche noch detaillierte Ergebnisse für jedes einzelne Bundesland. Es fehlen zudem Studien, die die digitale Transformation über längere Zeiträume hinweg verfolgen und die eine Vergleichbarkeit der Bundesländer untereinander, mit Gesamtdeutschland sowie internationale Vergleiche (Benchmarking) zulassen.
Der Aufwand für Untersuchungen zum Stand der digitalen Transformation, die die Ebenen des Bundes und der Bundesländer adressieren, ist für einzelne Akteure groß. Nicht zuletzt im Sinne eines effizienten Einsatzes von staatlichen Ressourcen und der Nutzung von Synergien ist es sinnvoll, eine Zusammenarbeit von Bund und Ländern in diesem Bereich voranzutreiben. Inwieweit dies für die digitale Transformation der Wirtschaft in Deutschland möglich ist, soll nun durch die Pilotstudie tiefergehend eruiert werden.
Hintergrund
Am 19. April 2024 fand die konstituierende Sitzung der neuen Digitalministerkonferenz der Länder (DMK) statt. In diesem Gremium sind alle 16 Länder durch ihre Digitalminister/-innen, -senatoren/-innen bzw. -staatssekretäre/-innen vertreten. Die DMK hat das Ziel, Digitalisierung künftig in ihrer gesamten gesellschaftlichen, rechtlichen und politischen Relevanz stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Sitzungen finden in der Regel zweimal im Jahr statt. Darüber hinaus können Sonderkonferenzen einberufen werden.
Der Bundesminister für Digitales und Verkehr repräsentiert den Bund als ständiger Gast und nimmt ohne Stimmrecht an der Konferenz teil. Der Vorsitz der DMK wechselt grundsätzlich jährlich mit Beginn eines Kalenderjahres. Derzeit (2023/2024) haben die Länder Berlin und Brandenburg den Vorsitz inne.
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