Gemeinsam sind sie stärker: Eine vom Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) beauftragte Vorstudie hat untersucht welche Potenziale, Chancen und Herausforderungen für eine stärkere Zusammenarbeit verschiedener demokratiestärkender Organisationen sowie Träger und Einrichtungen der politischen, demokratischen und sozialen Jugend- und Erwachsenenbildung bestehen.

In einem „Demokratiewerk“ könnten unterschiedliche Akteure zusammenarbeiten und Demokratie für Bürgerinnen und Bürger erlebbar machen. Dies kann ein Ort sein, der als Mitmach- und Alltagsort fungiert.

Die Vorstudie „Demokratiewerk – Gemeinsam mehr bewirken“ wurde umgesetzt von der Agentur Wider Sense GmbH. Im Zeitraum zwischen Juni und Juli 2024 untersuchte die Agentur mögliche Vor- und Nachteile einer gemeinsamen Demokratiewerkstatt mit vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten.

Demokratieministerin Katja Meier: „Die Menschen in Sachsen wollen mitgestalten. Viele möchten das Feld eben gerade nicht nur denen überlassen, die am lautesten sind und die einfachsten Lösungen parat haben. Politische Bildung und Demokratiearbeit geben ihnen die Werkzeuge dafür. Wir unterstützen Demokratieakteurinnen und -akteure und Träger der politischen Bildung, damit ihre Angebote noch sichtbarer und zugänglicher werden.

So verbessern wir die Qualität der demokratischen Bildung in Sachsen und erleichtern den Bürgerinnen und Bürgern ihr Engagement. Wenn Akteure dabei noch enger zusammenarbeiten und sich gegenseitig inspirieren, stärkt das die Demokratiearbeit insgesamt – dieses Potential wollen wir freilegen.“

Untersucht hat die Studie die bestehenden Angebote entlang der zentralen Kategorien Zusammenarbeit, Kommunikation und Netzwerk, Ressourcennutzung und Arbeitsbedingungen sowie Außenwirkung und Reputation. Ergeben hat sich dabei, dass demokratiestärkende Organisationen in den meisten Fällen einander kennen und teilweise bereits miteinander arbeiten. Es fehlen jedoch koordinierte Abstimmungen über unmittelbare Netzwerkpartner hinaus. Die Stärkung des gemeinsamen Austauschs könne zu neuen Perspektiven führen und neue Kooperationen auf den Weg bringen.

Der angespannte Immobilienmarkt stellt zudem alle Akteure vor große Herausforderungen. Personelle und räumliche Kapazitäten würden schon jetzt ausgeschöpft. Es gibt bereits gute Erfahrungen mit geteilten Räumlichkeiten. Geteilte Dienstleistungen sorgen zudem dafür, dass die Organisationen sich besser auf ihre inhaltliche Arbeit konzentrieren können. Durch verschieden nutzbare Raumkonzepte könnten kostengünstige und flexible Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden. Durch eine Mischnutzung von Immobilien können Bürgerinnen und Bürger in ein „Demokratiewerk“ einbezogen werden.

Gelingen und seine Ziele erreichen könne ein „Demokratiewerk“, wenn es sich aus der richtigen Mischung von großen und kleinen sowie regel- und projektfinanzierten Akteuren speise. Es sollte als Teil eines größeren Ökosystems gedacht werden, von dem auch Interessengruppen profitieren, die nicht unmittelbar im Haus arbeiten. Die Auswahl der Akteure, die in einem möglichen „Demokratiewerk“ arbeiten, müsse in einem transparenten Prozess erfolgen.

Konkrete Ausgestaltungsfragen, Umsetzungspläne oder weiterführende Aspekte, wie etwa eine Raumbedarfsplanung oder die Frage, welche Organisationen Teil eines „Demokratiewerks“ sein könnten, waren explizit nicht Teil dieser Untersuchung.

Grundlage der Vorstudie ist der Koalitionsvertrag, in welchem die engere Zusammenarbeit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung mit anderen Akteuren der Demokratie-, Jugend- und historischen Bildungsarbeit angestrebt wird.

Auch das darauf basierende Weiterentwicklungskonzept für die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung 2023-2027, das am 07. November 2023 vom Kabinett beschlossenen wurde, beinhaltet die Idee der verstärkten Trägerkooperation und ist damit ein weiterer Ausgangspunkt dieser Vorstudie.

Die „Vorstudie Demokratiewerk – Gemeinsam mehr bewirken“ ist ab dem 02. Oktober 2024 online abrufbar unter: https://www.demokratie.sachsen.de

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