In vielen Haushalten liegen Handys ungenutzt in der Schublade. Anlässlich der „Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit“ erklärt die Verbraucherzentrale, was es bei Weiterverkauf, Spende oder Entsorgung alter Handys zu beachten gilt und wie Unternehmen zu einem nachhaltigeren Konsum beitragen sollen.
Rund 210 Millionen ausrangierte Mobiltelefone lagern Hochrechnungen zufolge in deutschen Haushalten. Dabei haben die technischen Helfer ein wertvolles Innenleben. Die Herstellung vieler der verbauten Materialien, davon gut 50 Metalle, finden unter dem Einsatz umwelt- und gesundheitsschädlicher Chemikalien statt.
Hinzu kommen eine energieintensive Produktion und der oft weite Transport der Geräte rund um die Erde. „Eine möglichst lange Nutzung von Mobiltelefonen ist daher der nachhaltigste Weg“, sagt Michèle Scherer, Referentin für Digitales bei der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB).
Weiterverkauf und Entsorgung, Löschung von Daten
Wer ein Gerät weiterverkaufen oder entsorgen möchte, kann das über Secondhand-Plattformen oder über Kleinanzeigenportale online tun. Auch eine Weitergabe an die Handysammlungen gemeinnütziger Organisationen ist möglich.
Kommen weder Verkauf noch eine Spende in Frage, sind Mobiltelefone fachgerecht als Elektroschrott zu entsorgen. Besonders wichtig: Sie gehören nicht in den Hausmüll. Für die Abgabe zum Recycling kommen Wertstoffhöfe und der Fachhandel in Frage. Auch Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte um die Ecke können im Einzelfall Anlaufstellen sein.
„Wichtig ist in jedem Fall, vorher alle auf dem Smartphone gespeicherten Daten sowie verknüpfte Kontakte dauerhaft zu löschen. Das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen allein reicht in der Regel nicht aus“, so Scherer. Alle Daten auf Handys wie auch Laptops so zu löschen, dass eine Wiederherstellung unmöglich ist, kann ein aufwendiger Prozess sein.
Detaillierte Tipps und Informationen dazu haben die Verbraucherzentralen online zusammengestellt. Denn geraten sensible Daten in die falschen Hände, kann das unangenehme Folgen haben. Das gilt erst recht für Passwörter, Kreditkarten-Informationen oder die Zugangsdaten zum Online-Banking.
Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen
„Doch nicht nur Verbraucher:innen, auch Unternehmen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden. Sie sollten nachhaltigen Konsum fördern, anstatt mit gezielten Anreizen den Kauf neuer Smartphones immer weiter zu forcieren“, fordert Scherer.
Vor allem auslaufende Softwareupdates führen dazu, dass Verbraucher:innen selbst funktionsfähige Handys aus Sicherheitsgründen früher als eigentlich nötig ausrangieren. „Erst ab Sommer 2025 greifen Regelungen, wie lange Hersteller funktionale Updates und Sicherheitsaktualisierungen für Smartphones garantieren müssen“, so Scherer zur rechtlichen Lage.
Angebote der Verbraucherzentralen
Im Rahmen der „Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit“ ab Mitte September zeigen die Verbraucherzentralen Wege für einen nachhaltigen Konsum in Sachen Smartphone auf. Das Angebot umfasst:
- Kostenlose Online-Vorträge „Altes Handy? Zeit für ein Comeback!“ am 20. September, 23. September und am 2. Oktober 2024.
- Eine Landingpage mit Tipps und Hinweisen zum bewussten Kaufen und Nutzen elektronischer Geräte wie Smartphones.
Die Informationskampagne der Verbraucherzentralen wurde im bundesweiten Projekt „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ erstellt, gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
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