2019 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den internationalen „Tag der Patientensicherheit“ ins Leben gerufen. Seitdem lenkt sie jährlich am 17. September den Blick auf das Thema. Dabei wird sie von lokalen Partner:innen wie dem deutschen Aktionsbündnis Patientensicherheit unterstützt. Mit gemeinsamen Veranstaltungen und Aktionen versuchen sie, das öffentliche Bewusstsein und das Engagement für die Sicherheit von Patient:innen weltweit zu erhöhen.
Schwerpunkt in diesem Jahr ist die Diagnosesicherheit – ein Thema, welches auch im Universitätsklinikum Leipzig (UKL) groß geschrieben wird. Hier wurde vor zwei Jahren im Bereich Medizinmanagement eine eigene Abteilung Risikomanagement und Patientensicherheit etabliert. Gemeinsam mit der Abteilung Qualitätsmanagement unterstützt sie die verschiedenen Kliniken des UKL dabei, die Qualität der Diagnose und Behandlung von Patient:innen kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Diagnosesicherheit ist ein zentraler Pfeiler auf dem Weg des UKL zu mehr Patientensicherheit. „Eine sichere und korrekte Diagnose ist der erste und wichtigste Schritt in der Behandlung von Patient:innen“, sagt Johanna Martin, die Leiterin der Abteilung Risikomanagement und Patientensicherheit des UKL.
„Fehlerhafte Diagnosen können zu falschen oder verzögerten Behandlungen führen, was die Gesundheit der Patient:innen gefährden kann.“ Um das zu verhindern, unterstützen ihre und die Abteilung Qualitätsmanagement die Kliniken bei der Implementierung von strukturellen und prozessualen Maßnahmen, die helfen sollen, die Voraussetzungen für eine richtige Diagnose zu schaffen.
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Die Einbindung verschiedener Fachdisziplinen in den Diagnoseprozess ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung einer Patientin oder eines Patienten und minimiert das Risiko von Fehlinterpretationen“, sagt Johanna Martin zur Erklärung. Daneben setzt man am UKL auf Standardisierungen. Dabei erhalten Patient:innen ausgehend von ihren Symptomen eine standardisierte Diagnostik. „Die Aktualität dieser Standards wird regelmäßig im Rahmen interner Audits überprüft. Ausschlaggebend hierfür sind klinikinterne Festlegungen und der Stand der Forschung.“
Weitere Bausteine auf dem Weg zu mehr Diagnosesicherheit im UKL sind regelmäßige Fallbesprechungen, in denen Behandlungsverläufe hinsichtlich möglicher Verbesserungsmöglichkeiten systematisch analysiert werden. Auch der aktive Einbeziehung von Patient:innen in den diagnostischen Prozess ist den Mediziner:innen am UKL wichtig.
Durch die Schilderung ihrer Symptome und ihrer medizinischen Vorgeschichte könnten sie dazu beitragen, die Sicherheit bei der Diagnosestellung zu erhöhen.“Das ermöglicht nicht nur eine hohe Behandlungsqualität, sondern stärkt auch das Vertrauen unserer Patient:innen in die medizinische Versorgung am UKL“, ordnet Johanna Martin ein.
Was Diagnosesicherheit im Klinikalltag konkret bedeutet:
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